unnſer Stadt Stendal drey Jar zu wonen unnd Sollen bey ſich haben ir Weiber und kinder, ir großmu ter unnd einen Slechter alſo das ſie uber ir Brotlich geſinde nicht mehr haltenn ſollen dann vir perſonen außer halb ir großmuter weiber kind und einen onweibden Slechter unnd habenn In vergunſt, das ſie ſich In der gemeltenn unnſer Stadt Sten dal mogenn neren kauffen und verkauffen handeln und wandeln In unſern landen und ob geſchee das In unwißentlich gebracht wurd geſtolenn oder gerawbt gut darauff ſie ungeferlich gelihn hetten und darnach ymant quem dem das ſelbe gut angehoret, dem ſollenn ſie das wider zu loßenn geben umb ſolch gelt als ſie darauff getan haben und nicht mehr, wo aber derſelb criſt zweivel daran het das er fe vil darauff nicht getan das Soll der Jude mit feinem rechtenn behaltenn, das er ſo vil unnd nicht weniger auff die pfanndt getan het, Item So ymant den ſelbigenn Judenn pfandt verſetzen oder gelt ableyhenn wurd, Sollenn doch dieſelbigenn Judenn von eynem ſchock uber drey pfenning die wochenn nicht nemen, wurd aber ymant under eynem ſchock zehn oder zweintzig groſchen nemen mehr oder weniger ungeverlich, mogenn ſie ſich darumb mit In gutlich vertragenn, wo auch die gemelten Jodenn mit irenn oben angezaigtenn perſonen mit geiſtlichenn oder werntlichenn rechtenn zu Sten dal oder anderßwo vorgenomen unnd beſwert wurdenn, mogn ſie ſich be ruffenn an unns oder unnſer Rete an unnſer fat, Item und wo der handel unnd das recht zugenn zu fhuren erfordern wurd, ſoll mann ſie Im rechtenn uberzewgenn und mit In haltenn wie Im rechtenn recht iſt, wie mann das vormals mit In gehaltenn hat, Wo auch die Joden In ſolchenn dreien Jarenn oder nach der auß gang auß unſernn landenn ziehn wolten, das ſollenn fie macht habenn zu thun Doch das ſolchs geſchee mit uUnnſerm wiſſenn, ſollenn fie vor unns und den unnſern ungehindert bleibenn doch das ſie nymants In unnſernn landenn ſchuldig bleibenn und das ire nicht entfrombden, dorauff Sollenn ſie In ſolchenn dreien Jarenn von unns oder den unnſernn In keinerley weiß weiter beſwert werdenn und wenn die drey Jar umb ſind mogen ſie ſich mit unns weiter vertragen oder vor der zeit, Nemen fie auch darauff In crafft dies brives In unnſer vers ſprechnus und glait ſchutz und ſchirm ſie als ander unnſer underthan Joden zu verteidingenn unnd wollenn In zu irenn ſchuldigernn behelffenn fein warzu fie recht habenn, doch habenn wir In Inn ſunderhait verbottenn auff Kelch Meßegewantt unnd ander cleynodenn zum gottsdinſt gehorende auch auff unſer lieben Frawenn geſelſchafft nicht zu leyhenn bey verluſt irer freyheit wo das kentlich iſt, Czu urkund c. 1490 In Coln an der Sprew.
XCIV. 1491. Dienſtverſprechen des Stadtrichters zu Lenzen. Ich Johannes Wolff des durchluchtigen hochgebornn furſten und hern hern Johann ßenn
Marggravenn zu Brandburg Churfurſten zc. meins gnedigſtenn hern zolner zu lentzen Bekenne n. ſ. w. das der gnant mein gnedigſter here mir auff mein betlich anſuchenn Zu Eren unnd zu nutz feiner gnnaden gericht In der Stadt lentzen mein lebtag lang mit allenn nutzungen und zugehorungen verſchriben Und mir das zu verweßenn bevolhen hat laut feiner gnaden verſchreibung daruber ußgangen, Alſo Gerede unnd Gelobe ich obgnanter Johannes Wulff bey meinen Eren und warenn trewenn an eyds ſtat In crafft und macht dits brives, wann ich das obgnant Stadtgericht zu verweßenn annehme, das ich daſſelb getrewlich verwaren wil und wes nutzung darvon gefelt und komen mag, das alle Jar meinem gnedigſtenn hern oder ſeiner gnadenn Retenn verrechenen uberantworten und getrewlich verreichenn und Sol die obgnanten verſchreibung In auffnemunge nutzung des gerichts zu lentzen mein gnediger her ſeiner gnaden erbenn und der herſchafft kein erhinderung oder abgang geberenn oder bringen, mir auch nit hilfflich fein allein mit der freihait wes ein Zolner der alda In der Stadt wanet von der ſtat hat und Sag mich damit abe der obenangezaigtenn meins gne digen hern begnadung das es iren gnadenn onſchedlich fein ſol, des zu warenn Urkund hab ich diſſen Brive mit einer hant geſchriben und den Geſtrengen und Erenveſtenn peter Borgſtorff ſein Inſigel vor mich und an