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und koͤnnen anzeygenn uffgeſchoſſen grabenn landtwern und grubern auch den ghanſebornn bas alle offenbar kent lich zeychen ſint Irer grenitz, darzu ettliche alde leutte u. ſ. w. Wiewoll die herrn von potliſt den von poreibe ein ort weyde zur hudung davon vorgunſt haben dafur fie In alle Jar 1 W. erweyſſen geben muſſen Nu wol len fie an den orth weide nicht alleyne zufryden ſeynn Sunder underſtehen ſich mehr wenn das halbe teyll der feltmark fur das Ir zu gebrauchen, pflugen und beſehen das Aber die herrn von potliſt werenn Inn das, will nu der haubtman von der Mernitz die von poreybe dabey vorteydungen und hat ein tham durch ein holtz dorzu hawen laſſen, da von anbegyn keyn weg noch tham geweſt iſt, zuvornn dann fie zur weide die Inn erloubt was zogen, moſten ſie uber eynn ander feltmarkenn darzu zyhen und reytten.
VI. 1514. Entſcheidung wegen des Gerichts 26. in Lenzen.
Wir Joachim von gots gnaden Marggrave zu Brandemburg und Churfüurſt ꝛc. Bekennen u. ſ. w. als zwiſchen unnſern lieben getrewen Johannſen wolff unnſerm Richter zu Lentzen eins und Burgermeiſter unnd Ratmann unnſer Stat Lentzen anders teyls die gericht unnd ander fach Belangen, Darumb fie vor unnſer Rethen zu verhorung komen fein, das wir nach Uberſehung ydes teils gerechtigkeit einen gut lichen entſcheid gemacht und ſie vertragen haben, volgender meynung alſo Erſtlich der gericht halben Als wir befunden, das unns an dem gericht zu lentzen zwej teill und dem Rath das drietteyll zuſtendig ſall es mit den Bruchen und fellen alſo gehalten werden Nemlich der erbguͤtter halben, fo loß ſterben und erbloß verledie genn, auch ſo durch ſelbs entleibung an die obrickeit fallen, ſoll unnſer herrſchafft zwei teill und dem Rath den drytten teill zukomen, doch das ſoliche erbgutter ein Zeit lang wie gewonnlich bey einander bleiben ob ſich die Rechten erben anzeigen wurden, die alſdann darzu ſollen gelaſſen werden wie gewonnlich und Recht iſt. Wo mant den Rath oder perſonen des Rats In geſchefften der Statt oder herrſchafft, es wer uff dem Rat— haw ſß oder an andern enden mit gewalt uberfhuͤre mit worten oder wercken ſoll die Buß halb der herr— ſchafft und halb dem Rath gefallen, doch gleichwoll dem verletzten part nach billickeit widerſtattung geſcheen, Was ſich In der Batſtuben, In den hewſern, uff der ſtraſſen und anderſwo ubertrettung Begeben, die ſtraffbar ſein, ſoll der herſchafft von dem Bruch zwei und dem Rath den drietten teill geburen, wes aber der Rath von Wilkor uffſetzen, der Stat und gemeinen nutz zum peſten zu verwharung des fewers, zu verhutung gewalt uffrure mortſlege ꝛc. ſolicher wilkor ſollen dem Matt zuvor auß pleiben, wurd aber tetlich furnehmen daraus entſteen, ſoll von dem Bruch der herrſchafft zwei teill unnd dem Rath den drietten teyll fallen Auch als der Rath zu Lentzenn einen alten herrgebrachten wilkor anzeigen Nemlich wenn ſich unwillen und kieff im Statt keller begeben, fo ein Ratmann den parthien fried gebewt, bei der Stat pene, als drei marck, dieſelben pene ſoll der Rath zuvor auß nemen, wo aber weiterung daraus entſtunde unnd ſtrefflich unnd bruchfellig werden, ſol es mit dem Bruch wie vorſtett gehalten werden; wann kampfer wunden oder ander gewalt geubt und ſich die parth under ſich gutlich vertragen, ſoll dennoch dem gericht abtrag geſcheen nach erkentnus des Richters und Ratheß, wo ſich das ſchuldige parth des zu thun weygert ſollen der Richter und Rath daſſelb mit recht von gerichts wegen verfolgen unangeſehen ob kein cleger vorhanden; des Zcolls halben fol es wie bon alters geſcheen gehalten werden, Nemlich die burger von Irem eigen gewachſſen korn, fo fie ſchieffen oder verkawffen keinen Zeoll ſchuldig fein, was fie aber von korn zu ſich kawffen unnd ſchieffen, ſollen ſie verzcollen unnd damit ſollen die hinderſtelligen ſchoß fo Hanns Wolff vor ſich unnd feine kinder ſchuldig unnd die Buß unnd fell fo der Rath eingenommen gegen einander uffgehaben, vergleichet unnd die parthien aller gebrechen biß uff hewti— gen tag zwiſchen IJnen begeben gantz gericht und entſcheiden fein wie fie auch bewilligt unnd zugeſagt haben. Actum am Mitwochen nach octavas omnium ſanctorum 1514.