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jur Abfindung seines Anrechts auf die Markgrafschaft zugefallen war, und der die fehlgeschlagene Absicht gehabt habe» soll, die Altmark zu einem Episkopate in Stendal zu vereinigen, gründete an diesem Orte iin Jahre 1l88 die Domkirche des heiligen Nikolaus, die er mit einem Kapitel von zwölf Domherrn besetzte, welchem er die andem Kirchen der Stadt Stendal, und mehrere Dörfer unter» warf'). Au diesen gehört« das Allodialgut Garlipp«, zu dessen grundherrlichen Besitz der Markgraf Otto II dem Domstifte seines Bruders noch alle landesherrlichen Rechte hinzuthat *). Auch das Patronat der Kirche zu Schinne und eine Wassermühle z» Rokinze ward demselben zugcwie« sen'). Im Jahre 1190 begab sich der erwähnte Mark» graf noch seiner landesherrlichen Rechte auf eine Menge von Gütern, deren jährlicher Ertrag 20 Pfund Silbers ausinachte, welche dem Domstift in dein Falle zu Gute kommen sollten, daß diese Güter durch Kauf oder Schen-
erbauen ließ. — Uebrigcns führte er den Titel eines Grasen von Gardelegen in den Urkunden von Jahren l 186, 1187, 1188, 1190 und von seinein Sterbejahre 1192 in Gercken's Stiftshist. v. Prand. S. 375. 381. Lentz Br. Urk^-Samml. Thl. I. S- 7. S. 12, Beckmann'S Beschr. d. Altm. Kap. 11. Sp. 16.
Ileligu lVIanuscr. I'. II. 401.
1) Wir danken diese Nachrichten einer Urkunde deS Markgr.
Otto II vom Jahre 1188 bei Lentz a. a. O. S. 7., dem Auszüge einer märkischen Kronik bei Pulkawa (bei III. ^1»u.
^>. 199 , wo die unrichtigen Worte: ei eccle,ia, alias cinitate, er Villa, ailllichit unstreitig nur Druck- oder Schreibfehler für ei ec- elcsia, alis» eiuitati, et villa, »clcliclit find, wie es nach Urkunden wirklich der Fall war), dem Abte von Cinna (in Eckard'S 8er- rer. Intrelioec. S. 138.), dem Körner, und der Lindenbrog- schen Chronik S. 203.
2) Beckmann'S Beschr. d. M- Br. B. I. Kap. II. Sp. 13.
Lentz a a. O. S- 5. Lecmarm. enuclsat p. 55.
3) Beckmann a. a. O. Sp. 273. Lentz a. a. O. S. 9.