Zeitschriftenband 
Theil 1 (1831) Beschreibung der einzelnen Provinzen der Mark Brandenburg
Entstehung
Seite
237
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Wahrscheinlich zerfiel dieses ansehnljche Landgebiet schon im lOtcn Jahrhundert in zwei Grafschaften, wie es später unter zwei Herrschaften getrennt blieb. Dem später an Brandenburg gekommenen Theile desselben stand 997 ein Graf Letus als königlicher Gerichtsvcrwalter vor'). Doch bald hierauf scheint die unsichere Verknüpfung dieser ur­sprünglich Slawischen Gegend mit dem Deutschen Reiche oufgelöset, und der bezeichnet« Thcil des Gaues Plonim, der später unter dem Namen Zauche °), der ihm wahrschein­lich von Wenden gegeben, und darnach von den Deutschen beibehaltcu ist ^), mit den nördlichen und östlicl-en Ngchbar« Ländchen unter Lutizisch-Brandenbnrgischer Herrschaft ver­eint worden zu seyn. Unter dieser blieb das gedachte Land, doch größtentheils von Deutschen Ländern umgeben, und durch keine bedeutende Flüsse von ihnen getrennt, woher eS gewiß sehr frühe Deutsche Bildung zulirß, bis in das dritte

1) Dgl. die vorletzte Anmerkung.

2) Gereken hat zwar einen besondern Gau Zucha angenom­men (Ders. einer geogr. Nachr. v. d- M. Brand, in k'r- klzrcli. Thl. V. S. 163); doch ohne Grund. Daß di« Miro, Lucka, in einer Urkunde Kaiser Otto 'S II vom Jahre 979, worin er dem Kloster Nienburg im Anhaltinischen rezale» rnauno» i» kl»rck» Luclra zito», in p->zo Litici in comltstu lllionii. (Urk. ap. 2ecc«r-ch. ln ki-t. krinois). 8ax- »cneal. 141.) schenkt, wo klare» eine ffeldmark, wie'häuffg, bedeutet, durchaus nicht auf UN. sere Zauche Bezug hat, sondern die klare» Lucka bei Zörbig lag, ist schon erwiesen (SchöLigen Geogr. der Sorbenwenden in defs. Obers. Nachlese Thl. III. S. 409.). §rst nach der Mitte deS 12ten Jahrh. (1187) findet man eine kroviucia Lucka erwähnt (Gercken a. a. O. Thl- II. S. 12.), die jedoch nicht als Galt-, sondern als Thcil der Drandenburgschen Herrschaft so bezeichnet wurde.

3) Daß Wendische Ortsnamen die Deutschen allmählig ver­drängten, ist nichts Ungewöhnliches. In der Zauche selbst siegle der Oorsname Plusitzin, der gewiß Wendisch war, über den Deutschen ReinoldSstorp. S. folg.