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daß derselbe, wenn er auch die Neigung seiner Zeit zum Fabelhaften in einem hohen Grade thcilte, doch aus manchen guten, dem Geschichtsforscher nunmehr versiegten Quellen, geschöpft hat').
Was aber die Zweifel anbetrifft, die man vielfältig der Beglaubigung der Nachrichten entgegensetzt, welche wir über die Zauche mitgetheilt haben; so nehmen sie die Beweiskraft dieser Kronisten in Abrede, und der durch Pul» kawa uns aufbcwahrten Berichte besonders aus dem Grunde, weil in denselben große Fehler in Verwirrung kro« nistiscl-er Ordnung, in Verwechslung der Namen von Per» sonen und Orken, und große Lücken reichlich aufzufinden sind. Bei den Schlüssen, welche man hieraus auf den Werth oder Unwerth dieser Mittheilungen zu machen unter» nimmt, müssen aber diejenigen Nachrichten nicht unbeachtet bleiben, die durch genaue Uebcreinstimmung mit glaubhaften, anderswo aufbehaltcncn, uralten Berichten uns überraschen, als vermögten diese nichts für ihren Urheber z« beweisen. Uebcrhaupt muß Dies mehr, wie es oft geschehen ist, berücksichtigt werden, daß nachlässige, in Unkunde der Loka» lität und mit Mangel eigenen Interesses geschehene, fehlerhafte Benutzung einer Brandenburgschen Kronik, die man de,» Pul kawa vorzrnverfen vollkommen berechtigt ist, noch keinesweges die Befugniß verleiht, die Aechtheit der unserer Zeit verloren gegangenen Kronik selbst anzufechten').
Die Lage des Ländchens Zauche zu der Zeit, da sie dein Prinzen Otto »ereignet feyn soll, macht diese Begebenheit nicht unwahrscheinlich. Der Graf Albrecht war
1) A. Riedel, lieber die Derb, der Zauche und des Havelland«- mit dem Nordsächsischen Markgr. in L. von Ledebur'S Mg. Archiv d. Preuß. Staats Bd. I. S. 204. folg.
2) Dgl- dcS Aerf. Schrift in L. von Ledebur'S Allz. Archiv a. a. O