Spur unmittelbarer Herrschaft der Markgrafen über dasselbe um diese Zeit wahrnehuien läßt. Es ergiebt sich nämlich aus glaubhaften Umständen, daß die damaligen Besitzer dieses Gebietes einem edlen Slawischen Geschlechts angehörten, welches wahrscheinlich schon vor Albrccht des Bären Obcrherrsthaft in Vrisach ansäßig war, und von ihm im Lehnsvcrhältnisse geduldet wurde. Auch scheinen diese Edlen dem markgraflichcn Hause stets mit ehrenwcrthrr Treue er» geben geblieben zu scyn, und erhielten in der Folge noch mehrere Lehngüter, welche beim Aussterben ihres Geschlechtes um das Ende des 13ten Jahrhunderts mit jenem Land- chen den Markgrafen wieder anheim fielen. ZuelH wird ans dem edlen Geschichte der Herrn von Vrisach oder Dri- saak ein gewisser Richard genaimt, der im Jahre 1256 der Vogteigerechtigkeit über das nicht fern von seinem Wohn- Sitze südwärts belegene Dorf Damme, dessen Eigenthum Markgraf Otto 1 dem Domkapitel zu Brandenburg geschenkt hatte, zu Gunsten desselben entsagte'). Rach einer Urkunde des Jahres 1261, welche von Pribislav, Herrn zu Parchim, zu Sandow ausgestellt worden ist, war Richard von Friesach als vorzüglicher Zeuge bei der von jenem vorgenommenen Einräumung des Schlosses und der Stadt Parchim im Mecklenburgschen an die Markgrafen
Besitz hatten, gar wahrscheinlich ihren Titdl von der Stadt Breda hatten, zu deren Andenken sie ihr hiesiges Stammgut Breda genannt" ü- s. w. Da die hier ausgestellte Behauptung nür aüfNa- meNsähnlichkeit, die DermuthUng aber, daß Friesack ein Slawischer Name sey, wie aus Obigem hervorgchcn wird, ans Urkunden beruht, so bedarf jene keiner Widerlegung. Äuch Ae von Werscbe (Nieder!. Colon. S. 582.) begegnet ihr dadurch, daß er beNierkt, man habe die Niedcrländiscken Kolonisten in Niedcrsachsen durchgängig Holländer, in Obersachsen aber Flämmmger ohne Bezeichn,», der eigentliche^ Provinz ihrer Abstammung zu benennen gepflegt.
1) Gercken's Stiftsh. v. Brand. S, 121.
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