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Kölln's (6oI«n ls) wird im Jahre 1238 zuerst ge« dacht, da ein Pfarrer Simeon von Kölln erwähnt wird'), der vielleicht der nämliche war, der später Probst zu Ber- lin ward. Der Ort Kölln wird vor dein Jahre 1261 nicht ausdrücklich als Stadt bezeichnet*); doch scheint er eher früher, wie später, als Berlin, gegründet zu seyn. Da er auf dem linken Sprceufer gelegen ist, so gehörte er ohne Zweifel längere Zeit schon zur Markgraffchaft, während der Ort Berlin noch unter Slawischer Herrschaft stand. Woraus sich sehr natürlich die Vermuthung erzeugt, welche allein den auffallenden Umstand genügend erklärt, zwei Städte so nahe bei einander, wie Berlin und Kölln, gleich« zeitig gegründet zu sehen, daß nämlich beide Orte vor der Vereinigung des Barnim mit der Markgrafschaft, dieser von Deutschen, jener von Slawen angelegt und bewohnt, ansehnliche Handelsplätze für den stets bedeutend gewesenen Verkehr der Slawen mit den Deutschen waren, und da- . durch so beträchtliche Orte wurden, daß die Markgrafen jede für sich mit den« Stadtrechte zu beschenken sich bewogen fühlten. Diese Vermuthung bestätigte es auch, daß Berlin augensichtlich ein Slawischer Name, während Kölln ein Deutscher ist. Und beide Städte sind so lange von einander getrennt geblieben, bis der früher schärfere Unterschied zwischen Leuten Slawischer und Deutscher Abkunft
pe, so Domiui Dominus Otto et Dominus Albertus Llsrcllione, LrslläeodurAenses crß.i oräinem «peciali äouotions peimoti, »ream, ul>i smsesens monssterium est constructum, Drstrilmr contulerunt gratioss psrpetuo s,os»iäen-Ium. Angeli Chrvnika der Mark Brand., AuSg. v. 1598, S. 108.
1) Gercken a. a. O. S. 452.
2) Süß milch, der k. Residenzstadt Berlin schnelles Wachstum S. 71.
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