sich auch bei den Slawen der Trieb nach Verbreitung, und sie treten kriegführend an der Donau auf, wo Prokop ihre Geschichte begann. Indessen blieb der Norden des von diesem Volke bewohnten Landes von tiefem Dunkel bedeckt. Auf die westliche Seite desselben fiel zuerst unter Karl dem Großen ein wenngleich schwacher Schimmer, unter dem so viel wahrnehmbar ist, daß nicht mehr die Weichsel die Scheidelinie zwischen Germanen und Slawen war, sondern daß die letztem bis zur Elbe ihre Sitze herrschend erstreckt, dienstbar auch westlich von derselben zahlreich angesessen waren.
Daß diese Verbreitung der Slawen über die früher von Germanischen Völkern bewohnten, ihnen westlich belesenen Gegenden, worunter die spätere Mark Brandenburg mit begriffen war, nicht anders, als durch kriegerisches Eindringen geschah, ist kaum zu bezweifeln. Wie es aber kan», daß Sachsen im 8ten und den folgenden Jahrhunderten über zahlreiche Wendenstämme westlich der Elbe herrschten, ist dann auch nicht anders zu erklären, als durch die Ver- muthung, daß die Sachsen, (ein Volk, dessen zuerst im Anfänge des 4ten Jahrhunderts Erwähnung geschieht I, das damals an den Mündungen der Elbe wohnte, während südlich von ihm die Chauzen, und noch südlicher, in der Gegend von Magdeburg, die Longobarden ihren Sitz hatten^), und das gleich bei seinem ersten Auftritt in der Geschichte, sich südwärts ausbreitend, die Chauzen verdunkelte, und zu einer Benennung mit sich zusammcnschmelzte,) in einer nicht bekannten Zeit ein westlich von der Elbe angeste- dcltcs, früher in diese Gegend eingedrungenes Wendenvolk bezwungen und sich unterworfen haben.
Zahlreiche Ueberbleibsel desselben treffen wir noch in
1) Lutro^. IX. 12.
2) VeUej. kswrc. II. c. Ivb. Lersvo VII- 290.