reicn eingeräumt habe. Er brauchte sie ihnen nicht ein;»-, räumen, da er sie ohne Zweifel größtcntheils im Besitze Desjenigen ließ, was sie vor dem Beginn seiner, meistens auf friedlichem Wege herbeigcführten Herrschaft ließ. Daß aber auch in der mit dem Schwerte eroberten Prignitz sich Orte befanden, welche von Slawen bewohnt, und doch mit bedeutender Feldmark versehen waren, bezeugen mehrere Urkunden *), und daß die den Slawen eigcnthümliche Abgabe -es Wfops in Getreide bestand, widerspricht jener Behauptung entscheidend, da diese doch offenbar nur von Ackerslcu- ten geleistet werden konnte. Was aber die Kietze betrifft, so ist es merkwürdig, daß .man diese Art von Dorfschaften nur an der Ostseite der Elbe und westlich ganz nahe an diesem Flusse, und in keiner andern ehemals von Slawen bewohnten Gegend, dort aber in großer Anzahl findet. Der Name ist offenbar Slawisch, und scheint ein kleines Dorf (vicu,-,) zu bezeichnen r); nur Slawen treffen wir als Bewohner derselben an, die sich gemeiniglich mit Fischerei in den Flüssen oder Seen, woneben jene Dörfchen gelegen waren, ihren Unterhalt erwarben. Daß aber dieselben nicht dadurch entstanden sind, daß Albrecht der Bär angeblich die Slawen aus den Städten vertrieb, sondern daß sie eine dieser Gegend eigenthümliche Bezeichnung von Slawischen, mit keiner Feldmark versehenen Fischerdörfern waren, bestätigt der Umstand, daß man sie auch dort findet, wo jene Vertreibung der Slawen doch niemals siattgefunden hat, an der Oder und im MecklenbM'gschen. Es muß übcr-
1) Buchhaltz Gesch. d. Chunn. Vr. Thl. IV. Urk. S. 1v3.
2) Churmärk. Landb. des Kais. Karl'slV- S. 2t. An den Fischfang, der in den Kietzen getrieben wurde, erinnert eine übliche Art kleiner bcntelförmigcr Fischernetze, welche in Mecklenburg, Pommern und in der Markunter dem Namen Kictzer (Plattdeutsch: Ketscher) bekannt sind.
II.
3