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Haupt die Nahrung ans dem Fischfänge bei diesen Slawen, wie noch jetzt bei allen östlichen Völkern Slowenischer Her» kunft, sehr beliebt gewesen sryn: denn auch an andern Or» ten finden wir Slawen, die keinen Ackerbau trieben, auch außerhalb der Kietze in der Nähe von Städten, in denen sie ihre Fische leichter absctzcn konnten, an Gewässern ange- siedelt, um diesem Erwerbe ganz obzuliegen'). Von den geringen Abgaben und Diensten dieser Klasse der Landbewohner wird im Folgenden weiter die Rede seyn.
Man trifft also die Slawen in der Mark Brandenburg als Landbebauer und Fischer, und, wenngleich in den meisten Fällen wohl in Trennung geselligen Lebens von den Sachsen, doch theils mit gleichen Rechten an ihrer Person und an ihrem Besitzthume versehen, theils eigenbehörig an. Nicht unwahrscheinlich trug im l3ten und 14ten Jahrhnn. berte die Geistlichkeit, wie sie oft zu heilsamen Zwecken die Vorurthcile der Laien bekämpfte, auch zur Vernichtung des ungerechten Hasses und der Verachtung des Slawischen Ursprunges durch das Vorbild unbefangnerer Handlungsweise bei. Unter bischöflich-Brandenburgscher Hoheit lernen wir wenigstens zuerst, schon im Jahre 1226, einen Slawen, namens Heinrich, als den Verwalter des Cchulzenamtes in dem Dorfe Gople kennen, dem der gedachte Geistliche außerdem noch einen Theil des Havelfiusses zugewandt hatte °).
1) Im Jahre 1242 heißt cs von dem Dorfe Zehlendorf und den dazu gehörigen Fischerwohnungen am Schlachtsec: Villa lle-le- lenäorp cur» suis pertinentiis villelicet Villa 8lavicali, c,us Llat- <Ior^> clieitur, et «luolnis sta^nis 8Iatso et 'lusen. Werken's 6«ck. äipl. Lr. 1-. vil. p. 329. Und von Colbn bei Stendal heißt es im Landbuche — it>i HON sunt niansi, seä 8lavi nutriun- tur piscatuia. Landbuch Kaiser Karl's IV. S. 296.
2) Renricus 8Iavus rua»istcr ciui'urn villao Oo^Ie ten-dat » nokis (exiseopu Nranäenh.) -urgustum r,uo,l<la.n i,.l01>iila.. Urk.
> v. I. 1226 in Gercken's Stifrshist. v. Brand. S. 430.