Zeitschriftenband 
Theil 2 (1832) Beschreibung der politischen und kirchlichen Verhältnisse der Mark Brandenburg
Entstehung
Seite
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beigetragen hatten, ihre Dienste durch Anweisung von Bur­gen zum Wohnsitz und von Dörfern oder Hufen, die Ein­künfte daraus zu genießen, belohnte; so vergalt man gewiß xruch den unter ihren Fahnen dahin geführten Gemeinen die Bemühungen und Gefahren, denen sie sich unterzogen hat­ten, dadurch, daß man es ihnen erlaubte, gegen zukünftige Entrichtung eines unbeträchtlichen Ackerzinses von einem er­ledigten Grundstücke iin neuen Lande Besitz zu nehmen. Als zukünftigen erblichen Lehnschulzen mogte einigen das Geschäft zuertheilt werden, in noch unangebauten Gegenden neue Dörfer in Deutscher Weise anzulegen, Anderen in alte Slawische Dörfer Deutsche Verfassungsverhältnisse einzufüh­ren. Viele mogten auch als Bürger sich zu Brandenburg niederlassen, woraus die Slawischen Bewohner, die an Jakzo's Empörung Theil genommen und für ihn gestrit­ten hatten, fast gänzlich verjagt wurden. Dadurch und durch die sich immer noch vermehrende Zahl von Sächsischen Landleuten und Bürgern, die aus den Gegenden vom lin­ken Elbufer her in die neuen Theile der Mark einwandrr- ten, wurde darin eine Menge von Deutschen Dörfern,- -fen und Städten gestiftet, gegen deren Bevölkerung die Zahl der alten Slawischen Einwohner eine sehr unbedeutende zu seyn schien. Besonders die Gegend von Brandenburg wurde mit einer sehr großen Anzahl von Deutschen Dörfern versehen, wogegen es auffallender Weise in der Umgegend von Friesack, deren Lehnsbcsitzer ein Slawischer Edler blieb, wenig Ortschaften giebt. Im Ganzen ist jedoch gewiß schon im 12ten Jahrhundert die Mehrzahl der Bewohner von Prignitz, Havelland und Zauche die der Sachsen gewe­sen; diese Ländchen wurden von ihnen in kurzer Zeit völlig germanisirt, und zunächst nach dem Bilde der Altmark ein­gerichtet, von der sie sich bald in keiner sichtbaren Weise mehr unterscheiden.

Von denjenigen Ländern, die Albert's Nachkomme»