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Theil 2 (1832) Beschreibung der politischen und kirchlichen Verhältnisse der Mark Brandenburg
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jedoch gar keinen Einfluß auf den Besitz der im Umfange der Altmark bclegencn eigemhümlichen Güter Albrecht's des Bären.

Ganz falsch ist daraus, daß Otto schon bei seines Vaters Lebzeiten die markgräfliche Würde trug, auch gefol­gert worden, diese scy anfangs immer von dem näch­sten Erbm der Markgrafschaft geführt. Schon von Ot to's Söhnen ist keiner bekannt, der vor dem im Jahre 1184 erfolgten Ableben des Vaters den Titel eines Mark- Grafen besessen hätte. Damach vererbte die markgräfliche Würde allein auf feinen ältesten Sohn Otto II, dessen jüngere Brüder, Heinrich und Albrecht, sich bloß Gra­fen, jener von Gardelegen^), dieser vonArneburg^), nannten, weil sie in diesen altmärkischen Burgen ihren Wohnsitz nahmen, und die Umgegend dieser Orte zum Un­terhalte im Besitz hatten 2). Sie hatten keinen Antheil an

1) Dgl. Thl. I. S. 169. nd 123. Note 4.

2) Dgl. Thl. I. S. 139.

> 2) Daß sie hier mit einem Territorium der Mark abgcfundcn waren, zeigt schon Pulkawa's Brand. Kronik, indem er sagt: Hoc anno chlckelicet IilLXOl., sleut IcsNrtur Nrnlickcnlnirgonsis twonica, Hen.iic.n8, c)nr tcnnit Xlarolüam circa ^liroarn, (wie häu­fig die Gegend von Stendal genannt wird) uv ^iclcrtur, nrorwur. In clioro 8. IXIcolai bicclesie 8tenckaliensls »epclitur, et sic ^riu- cipatu» l^larclüc totus acl Ottonern clcuoluitur et ^Idcrtnin.

cliron. /loüusr'. 1. III. tilonoin- lu'stor. Loern. l> 200. Wir wissen auch aus Urkunden, daß dieser Graf Hein­rick) die gedachte.Gegend besaß,, doch die Vereignungen, welche er an das Domstift Stendal vornabm, theils mit Erbgütern, theils mit landesherrlichen Einkünften, bedurften des Markgrafen, seines Bruders, Einwilligung und Bestätigung. Dgl. Thl. I. S. 123. f. Graf Albrecht von Arnrburg zeigt sich, indem er «ine Urkunde über die landesherrlichen Hebungen deS Klosters Zlsenburg in dem nicht fern von Arneburg gelegenen Dorfe Pollkritz ausstrllte, deut­lich als Herrn der Umgegend dieses Schlosses, vgl. Thl. I. S. 99.,