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Theil 2 (1832) Beschreibung der politischen und kirchlichen Verhältnisse der Mark Brandenburg
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Pflicht, diese Lchnware zn entrichten, obgleich cs sich in keiner Weise leugnen läßt, daß auch sie früher zu Ent­richtung einer Lehnbede verpflichtet waren'). Noch im Jahre 1319, kurz nach Waldemars Tode, bestätigt Her­zog Otto von Braunschwcig den üblichen und bürgerli­chen Gutsbesitzern der Stadt und Vogtei Salzwedel den Erlaß an Bede, welchen die ehemalige Markgräfin Agnes, als jene ihr die Huldigung geleistet, denselben habe zukom- mcn lassen 2 ), worunter nur zu verstehen seyn kann, daß die Markgräfin Agnes den Lehnsleuten die Lchnware er­ließ, die sie ihr bei der Huldigung hätten leisten müssen, als sie ihr Dotalitium antrat, welches die Altmark aus­machte. Wie es dessen ungeachtet gekommen ist, baß zur Zeit des Landbuches, wie dessen Verfasser meint, deshalb, weil der Vasall sich vom bürgerlichen Gutsbesitzer durch ein besonderes Recht Lehn zu empfangen unterscheide, die Va­sallen keine Abgaben für die Belehnung gaben, liegt,im Dunklen. Vielleicht war Liese Freiheit des Adels ein Grundsatz, den die Markgrafen aus dem Hause Wittelsbach in der Mark herrschend machten, sicherlich ist er vor ihnen nicht allgemein gültig gewesen. Doch ward er bis in die neueste Zeit von dem märkischen Adel aufrecht erhalten; denn ein nicht beträchtliches sogenanntes Lehngeld, welches für adliche Gutsbesitzer bei der Belehnung zu entrichten nachgchends in Gebrauch kam, war stets eine von der Lehn­ware der bürgerlichen ganz verschiedene Abgabe.

1) Dgl. S. 120.

2) Omnoin ßraolsiv Hu-im ÄI-iAnillc, krince^s ^»ne» nostr-i

Uninin-i Nilects c^uonclLin LrAiiäenknrAb. ^VInreliionissL Älili- tiliu» ot unive»i« in ,'^artidu» L.iItvveUele conülitnli.-i

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ctounvit <1e lilierc» srbitrio prosontibuü contirinAinus. Beck^

mann'S Bcschr. d. M. Br. Thl. V. B. I. K. 111. Sp. 18. 19.