Zeitschriftenband 
Theil 2 (1832) Beschreibung der politischen und kirchlichen Verhältnisse der Mark Brandenburg
Entstehung
Seite
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So zeigt sich in allen Einkünften der Markgrafen ein Haushalt, der die ergiebigsten Quellen derselben nach und nach erschöpfte. Veräußerungen folgten auf Veräußerungen, und oft geriethen die Markgrafen in solche Geldverlegen­heiten, baß damit ihr fürstliches Ansehen, und somit auch das Heil ihrer Lande nicht bestehen konnte. Abgabendruck bedrohte schon den kaum erwachsenen Staat. Daß er dennoch herrlich aufblühte und gedieh, verdankte er der son­stigen Vortrefflichkeit der meisten seiner Beherrscher aus dem Anhaltinischen Stamme, die sich sichtbar ihrer Untrr- thanen Wohlfahrt zum Ziele treuer Bemühungen machten.

- Anmerkung. Von Einkünften des Deutschen Königs aus der Mark Brandenburg ist oben gesagt, findet sich keine Spur; doch gilt dies nur in Bezug auf bestimmte Hebungen. Einer außerordentlichen Abgabe an denselben, die damals in in den altmärkischen Städten für den Landfrieden erhoben ward, geschieht im Jahre 1290 ausdrücklich Erwähnung. Gercken'S vixl. vor. üLn-cli. Thk. ll. S. 1. Ueber die ältest. Gefch. u. Vers. d. Churm. Br. S, 94. N, 2.

. 2. Vom hohen Adel.

Die Zahl derjenigen Familien, die mit entschiedenem, ihnen durch ihre Abkunft oder durch Aemter und Besitzun­gen verliehenen Vorrang den Markgrafen am Nächsten stan­den, war sehr geringe. Wir rechnen dazu Nachkommen Slawischer Häuptlinge, Burg- und V-cegrafen. Daß die Edlen von Friesack jenen angehörten, hat die allergrößte Wahrscheinlichkeit. Fast alle Urkunden, worin sie genannt werden, enthalten Andeutungen ihres hohen Standes, und sie selbst stellen sich darin den Mecklenburgschen und andern Slawenfürsten gleich, als deren Standesgenoffen sie auch durch Ehebündnisse erscheinen, welche zwischen ihnen und