193
Entstehung zu verdanken scheint. Die meisten der altmärkischen Dörfer, welche aus früherer Zeit bekannt sind, sind in der Folge wieder cingegangcn, wie von de» vielen Orten, welche die Kirchen zu Magdeburg, Havclberg und Arneburg in der Altmark im Ivtcn Jahrhunderte besaßen, nur selten einer unter den heut bestehenden noch aufzufinden ist, wie Räbel, Mahlitz, Mose rc., zu denen jedoch auch noch der Ort gehört, welcher zuerst von allen altmärkischen Orten, nämlich in einer Urkunde Karls des Großen vom Jahre 786, erwähnt wird, Noxförde an der Ohre. Bei den häufigen Einfallen der am rechten Elbufer herrschenden Slawen in die Altmark, welche in diesem Lande, besonders seit dem Ende des lOten Jahrhunderts, furchtbare Zerstörungen anrichteten, konnte sonst kein Landmann in diesen Gegenden mit Sicherheit seine Felder bauen; ein Plünderungszug nach dem andern beraubte ihm seiner Erndten und seiner ganzen Habe, gab seine Wohnung den Flammen preis, nahm ihm seine Familie, die gemißhandelt und in die Sklaverei abgeführt wurde, die eigene Freiheit oder gar das Leben. Dadurch ward die Altmark im 1 lten Jahrhunderte ein wüstes, an Bewohnern und Zlnbaucrn Mangel leidendes Land. Doch schon gegen das Ende dieses Zeitraumes widerstanden die Sachsen oft glücklich dein andringendcn Feinde, und kräftige Markgrafen verschafften dein Lande, was sich unter ihnen wieder erhohlke, auf Feiten Ruhe und Sicherheit, bis Alb recht der Bar den Slawischen Ein, fällen für immer ein Ziel setzte. Dieser ließ es sich nun auch besonders angelegen seyn, die von Bewohnern entblößten Gegenden neu zu bevölkern, wie es namentlich die Einführung von Rheinländern und Holländern beweiset, bei deren Erzählung uns Helmold die Nachricht giebt, diese Gegenden seycn ehemals zur Zeit der Ottonen stark bewohnt gewesen, wovon auch die alten Deiche einen Beweis gäben, welche man in den dasigen Elbniederungen antreffe, n. 13