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klagtm angcwendct, immer abcr nur bei Personen von gleichem Stande, d. h. solchen, die sich an ihrem Hecrschilde nicht ungleich waren'). Auch konnte es nur eine peinliche Klage seyn, worüber die Parthcien zum Zweikampf zttge- lasscn wurden, scheint darin abcr noch im iZkcn Jahrhun- derke unter den Edlen die gewöhnliche Art der DcweisfÄH, ruiig gewesen zn seyn, woher auch der Sachsenspiegel umständliche Unterweisung darüber giebt, wie der Kampf angestellt, und vom Richter geleitet werden müsse'). Die
s) Merk« der Mark« tivicrlci'e reckt dat vtb gesundcrt is (abgeschafft ist) Primo. Meine dat dar dy meine» lüde erdet rinden, dar mach dort) nnmon sym« vngcnoten kamp ansprekcn, dat is dy «ynem« amm« Herschild« vngelick is. Glosse z. Sachsenspiegel B, III. Art. 7l) (Ausg. v. I. lälb) Bl. 1?9. Sp. 4. und die Glosse zum 29- Art- desselben Buches: Wete dat he hir secht, H« ne drru« sine olderen (Ahnen) nicht numen, he ne spreke ssnen gcuo-- ten in kamp« an. Dat is nicht. Wen spreke he wol einen an, dy n«n schepenbar vry« wäre, h« muste sick doch numen alse oft yt in einer marke geschege, wen men oindet wol schepenbar vrye lüde, die van twyschilden lüden gut hebben oder «an dieirstlüden, rinde dem« antwert dy twvschilde nicht thu kampe. Wan in der marke anlwert nem man thu kampe syme vegenoten. Bl. 1i). Sp. 2.
2). Des angebctcnen Kampfes durfte sich ein Jeder weigern, der nicht vom eigentlichen Militärstande war; innerhalb dieses konnte ober nur höherer Hcerschild oder nah« Verwandschaft die Weigerung entschuldigen. Der Richter mußte Schwert iund Schild hergeben, wenn es daran fehlte, und jedem Fechter einen Boten zu ordnen, der darauf halten sollte, daß der Kampf »ach rechter Gewohnheit geschah. Mit ledernen oder wollenen Zeugen konnten hi« Kämpfer ihren Leib vor dem Hieb bewahren, so stark sic wollten, nur Haupt und Füße durften nicht damit gesebützt werden, sondern mußten unbedeckt bleiben. Em dünner Handschuh bekleidete die Hand. Sie führte «in bloßes Schwert, zwei andere trug jeder der Kämpfer im Gürtel. In der linken Hand hielten sie einen hölzernen, mit Leder überzogenen Schild, an dem nur die Buckeln von Erz seyn durften. Ihr Kleid war ohne Aermel. Auf dem Kampfplatz« zog der Richter eine Kreislinie, innerhalb deren bei Todesstrafe Niemand den Kampf stö-