blutige Straft» zn vollzieht», wie das Lehnsgericht und Schuldengericht über Edle, wenigstens in einzelnen Lheilen der Mark Brandenburg, an Beamte überlasten hatte. Es wurde aber nicht allein über Edle, sondern auch über alle übrigen märkischen Unterthanen die höclstke Kriniinaljustiz ursprünglich in der markgräflichen Kammer ausgcübt. Während die ganze Untersuchung über den eines an Haupt oder Gliedern zu -ahndenden -Verbrechens angcschuldigten Edlen ursprünglich in markgräflicher Kammer geführt wurde, verblieb diese in deusclben, Bauern oder Bürger betreffenden Fällen zwar dem Land» oder Stadtrichter. Die» srr richtete an zweien Terminen über die Frevelthat und deren Urheber; aber der dritte Termin nnchte, indem jenem die höchst« Kriiiiiiialgewalt abging, in markgräflicher Kammer gehalten, und das darin zu fällende Unheil vom Munde des Markgrafen ausgesprochen werden, wodurch die Verhängung, aller, an Leib und Leben gehender Strafen, ungeachtet zweier Urtheile seiner Beamten, ihm Vorbehalten blieb. Indem der Markgraf Waldemar IZlZ jedem Inhaber des Gerichtes in Städten und' Dörfern zustand, über jeden der i» der Regel die Todesstrafe nach sich ziehenden Verbrechen Schuldigen, des Raubes, Mordes und Dieb, stahls, zwei Urtheile zu fällen-), lag das der alten Ge- richtSgcwalt'der Stadtrichtcr und Gerichtsherrn in Dörfern hiermit ertheilte Zugeständnis; ohne Zweifel nur in ihrer Erweiterung auf jeden Verbrecher mit Nichtachtung der
1) Oieruin aUUicimu» pro vestro coinmn-lo et prokcclu, sp,ock contra cplüMpi'oni Vobis LAcrit e^cectencko
»»«: in bllrucioio >iel surto not bomieiitio seu guocon^xe cssu pcrpetrr»icrit, »zuock super co iu<Iex loci, illiu, «iue sie ciuitss siue villa Ueboat ciu.is seoleaciss iuUiesiv et terti-ii» eenlcnti.im o-l nor <lomi»,is tlcnricos cke t Verbot
orennl.itus »oster t^ckvoe-itus lickelis no.lt, o nomtno iu^ie.-lbit- Wobl brück'S Gisch, v. LebuS Lhl. I. S. 027. 328. Anmerk.