Zeitschriftenband 
[Hauptbd.] (1872)
Entstehung
Seite
80
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80 Rüdersdorf und Umgegend,

das Verwitterungsmehl von den darin secundär gebildeten kleinen Kalkspathkryställchen zu scheiden, Dass der Gehalt an kohlensaurer Magnesia etwas geringer ist, kommt vielleicht auf Rechnung ursprüng­licher Verschiedenheit in der Zusammensetzung, da die Substanz aus mehreren Handstücken gesammelt werden musste.

Das Fallen der Schichten dieser Abtheilung wurde an den in nach­stehender Tabelle bezeichneten, in der Richtung von Südwest nach Nordost angeordneten Punkten bestimmt. Die angegebenen Zahlen in Verbindung mit den oben für das Fallen der Röth- und unteren Wellen­kalkschichten mitgetheilten beweisen, dass im Westen der Hauptkluft neben der Tasdorfer Chaussee das Fallen von den tiefsten anstehenden Lagen des Röth bis zu den hangendsten der bisher besprochenen Schich­ten continuirlich zunimmt, dass aber gleichzeitig in der Streichrichtung von der Hanptkluft nach Südwesten hin ein Verflachen desselben statt­findet(so dass es im alten Magistratsbruch möglich war, das ge­brochene Material mit Schubkarren auf den Schichtflächen selbst herauszufördern). Ausserdem lassen die Schichten der schaumkalk­führenden Abtheilung im Tiefbau eine deutlich wellige Lagerung beobachten(siehe Profil 1),welche bei den tieferen nur in einer sanften Biegung, bei der Schramlage aber in einer wellenförmigen Faltung besteht, die nach oben hin immer deutlicher wird und an der Grenze gegen den mittleren Muschelkalk zuweilen sogar Knickun­gen in der Wellenaxe erkennen lässt. Diese Faltungen sind wohl als eine Folge des Druckes anzusehen, welchen der obere(dem Aus­gehenden näher liegende) Theil einer gehobenen Schicht nothwendig auf den unteren ausüben muss. Je grösser dieser Druck d. h. das Einfallen und je grösser die Verschiebbarkeit nach der Natur der auflagernden Gesteinsmassen, desto stärker wird auch die Faltung hervortreten müssen. Während die weichen Gesteine des mittleren Muschelkalks den steiler geneigten oberen Schichten des unteren sich deutlich zu wellen gestatteten, war dies den tieferen wegen der Starrheit der auflagernden Massen und des geringeren Fallens nur in unvollkommenem Grade möglich, Aehnliche Erscheinungen wurden auch in dem Wellenkalk der Schmücke in Thüringen beobachtet, Ausser der Hauptkluft ist von Verwerfungen in diesem westlichen Lagertheile namentlich noch eine zweite in der Fallrichtung liegende