Zeitschriftenband 
[Hauptbd.] (1872)
Entstehung
Seite
85
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III. Die geognostischen Verhältnisse. 85

barten Wirbelkörpers umfassten, Deutliche seitliche Gelenkhöcker konnten nicht beobachtet werden. Dass zwei benachbarte Wirbelkörper nur an der Mittelnaht zustammenstiessen, zeigt das Exemplar in der Sammlung der Bergakademie, an dem die Knochenplättchen, welche die Wirbelkörper umgaben, nicht erhalten sind, Die dorsalen Arm­plättchen bilden zunächst der Scheibe quere Schienen von Parallel­trapezform, sind etwas mehr als 2 Mm. breit, kaum 1 Mm. lang, nicht gekielt; sie werden allmählich eben so lang als breit(1 Mm.) und sind erst stumpf, dann scharf gekielt. Sie bestehen fast immer aus einem Stück, sehr selten aus zweien. Die lateralen Armplättchen tragen einen Kamm von 5 kurzen, dicht anliegenden Stacheln, von denen der unterste und längste wenig mehr als 3 der Breite des vorliegen­den lateralen Täfelchens deckt. Die Form der ventralen Plättchen ist aus Fig. 2b ersichtbar. Zwischen den lateralen Armplatten und den Wirbelkörpern befinden sich Hohlräume für die Weichtheile, aus denen die Tentakeln abgingen. An den Poren für den Austritt derselben zwischen den ventralen und lateralen Armplättchen waren, wie es scheint, 3 Schuppen vorhanden, während die lebenden Ophi­uren deren gewöhnlich nur 2, bloss ausnahmsweise einmal 3(z. B. bei Ophiarachna Gorgonia) beobachten lassen.!) Die bisher als

1) Von der obigen Ophiure verschieden ist

Ophioderma(Ophiarachna)? squamosa Pıcarp sp. Fig. 3 obere Ansicht, Fig. 3a obere Ansicht eines Arms, vergrössert.

Syn. Aspidura Squamosa Pıcarp, Zeitschrift für die gesammten Naturwissen­schaften von Giesen und Hemrtz, 1858, Bd 11; S. 431, t. 9, 1.1; Aspidura coronaeformis Pıcarp, ebenda f, 2..

Nur die Rückenseite ist beobachtbar;S gilt daher für die Gattungsbestimmung dieser Art das bei der obigen Gesagte ebenfalls: Sie den Gattungen Amphiura Fors. oder Acroura Ac., wohin Herr Lürxex(a. umstehend a. 0.) dieselbe stellen möchte, anzureihen, halte ich mich nicht für berechtigt, da einerseits die Scheibe granulirt, nicht beschuppt ist und also auch die für Amphiura bezeichnende rosettenförmige Anordnung der Rückenschuppen nicht zeigt, andererseits die für Acroura charak­teristischen Schüppchen, welche an den Seiten der Arme die Stachelkämme ver­treten, nicht zu beobachten sind. Radius der Scheibe= 4,5 Mm. Scheibe fein granulirt; an einigen Stellen sieht man die Schüppchen, welche nach dem Abfallen der Granula zum Vorschein kommen. Zur Seite jedes Arms 2 kreisrunde Radial­schilder. Die dorsalen Armplatten dreieckig mit gerundeter Basis, die Spitze der Scheibe zugekehrt, so dass hier die lateralen Armplatten zusammenstossen, Dieselbe Beschaffenheit der Arme zeigt das Original der Aspidura coronaeformis, welches nur ein jugendliches Exemplar der O. squamosa zu sein scheint; der Radius der Scheibe ist kaum 3 Mm, Aus dem oberen Muschelkalk von Schlotheim,