III. Die geognostischen Verhältnisse, 129
Verhältnissen der benachbarten Sectionen wahrscheinliche zu betrachten.— Es ist nicht zu läugnen, dass eine direkte Auflagerung des oberen Diluvialsandes auf den mittleren, vielleicht in Folge von sanft kuppenförmigen Aufragungen des letzteren, lokal in der That vorzukommen scheint, wie ja ähnliche Sandaufragungen durch den oberen Geschiebemergel, z. B. am Steglitzberge, von Herrn v. Benyicsen längst nachgewiesen worden sind; auch wurde bei den Rüdersdorfer Abraumarbeiten der Fall beobachtet, dass der untere Geschiebemergel auf eine kurze Strecke, vielleicht in Folge einer Wegführung aller lehmigen Theile durch die durchsickernden Tagewasser, durch Sand vertreten wurde und nur einzelne Lehmschmitze die beiden Theile des Mergellagers mit einander verbanden,— demungeachtet bildet der untere Geschiebemergel in den Diluvialbildungen der Mark Brandenburg ein viele Meilen weit verfolgbares Lager und nicht locale Nester, wie dies von Herrn Laspreyres!) vermuthet wurde.— Technische Verwendung findet der untere, wie auch der obere Geschiebemergel zur Ziegelfabrikation und zum Mergeln der Felder,
Der obere Diluvialsand zeichnet sich besonders durch Reichthum an Geschieben aus. Ihm gehören namentlich an: die Kiese des Schulzenberges, des Thalgehänges zwischen den Rüdersdorfer Windmühlen und den Kranichsbergen(bei der Woltersdorfer Schleuse), auf den Anhöhen westlich vom Gut Berghof, dem Eichberg bei Woltersdorf und bei dem Waldrande östlich von Rüdersdorf am Wege nach Buchhorst, an welcher letzteren Stelle man die Ueberlagerung durch den oberen Geschiebemergel deutlich beobachten kann, Das gleiche Niveau nimmt bei Berlin der durch den massenhaften Einschluss loser, aus den Geschieben stammender Versteinerungen ausgezeichnete Kies von Tempelhof ein, welcher nicht dem mittleren Diluvialsande angehört, wie wohl vermuthet worden ist. Auch der von Berendr?) erwähnte Kies im Süden des Bornstedter Sees bei Potsdam(unmittelbar bei dem neuen Orangeriehause) lagert über dem unteren Geschiebemergel, und es scheint überhaupt der obere Diluvialsand als die wichtigste Kiesregion des märkischen Diluviums
1) Zeitschrift der Deutschen geologischen Gesellschaft, 1869, Bd. XXI., S. 697, 2) Die Diluvial-Ablagerungen der Mark Brandenburg, Berlin, 1863, S. 36.
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