Zeitschriftenband 
[Hauptbd.] (1872)
Entstehung
Seite
130
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SÄTZE

130 Rüdersdorf und Umgegend.

bezeichnet werden zu können. An dem Gehänge vom Schulzen­berge bis zu dem Fahrwege von Rüdersdorf nach der Woltersdorfer

Woltersdorf lässt sich ein nicht

Schleuse und auf dem KEichberg be continuirlich verfolgbarer Mergel beobachten, welchen ich nicht anders

als eine lokale Einlagerung in den oberen Diluvialsand zu deuten vermag.

In dem Eisenbahn- Einschnitt beim Tiefbau zeigte der obere Diluvialsand über der muldenartig eingesenkten Oberfläche der unteren Schichten des blauen dolomitischen Mergels eine rein weisse Farbe, wohl in Folge der Auswaschung aller lehmigen Theile durch die.hier weniger rasch abfliessenden Tagewasser,

In dem Kiese bei den Rüdersdorfer Windmühlen wurden be­

stimmbare Fragmente der Paludina diluviana Kuntu aufgefunden.

Der untere Geschiebemergel und namentlich der obere Diluvial­sand und Kies zeichnen sich noch besonders durch den Einschluss zahl­reicher, wenig gerundeter Geschiebe von Kalksteinen der verschiedenen Muschelkalkabtheilungen und des Röths aus. Aber nur im Südwesten des anstehenden Gesteins werden dieselben darin aufgefunden: an dem Thalgehänge von den Kiesgruben bei den Rüdersdorfer Wind­mühlen bis zu den Kranichsbergen bei der Woltersdorfer Schleuse an zahlreichen, auf der Karte näher bezeichneten Stellen und ferner

in einer Mergelgrube nördlich von dem Gut Berghof. An letzterer Lokalität wurden nur Bruchstücke aus den Schichten mit Ammonites nodosus, an den ersteren solche aus dem Röth, dem Schaumkalk, dem glaukonitischen Kalkstein und den Schichten mit Ammonites nodosus beobachtet. Weder im Norden, noch im Osten des Kalk­steinlagers konnten Geschiebe von demselben aufgefunden werden; ein Umstand, der für die Richtung der verschwemmenden Diluvial­fluthen nicht ohne Interesse ist, Dabei will ich noch erwähnen, dass die 1836 Herrn G. Ross!) von dem damaligen Verwalter der Rü­dersdorfer Kalkbrüche gemachte Mittheilung

g, der Kalkfelsen sei unter der Dammerde abgenutzt und geschliffen, mit deutlichen Riefen dar­

auf, gefunden worden, sich nicht wohl auf Gletscherschliffe beziehen

1) Poaezxnorrrs Annalen, Bd. 43, 1838, S. 533.