Einleitung.
Weinberge findet man auf den Specialkarten der Mark Brandenburg in grosser Zahl angegeben und es ist wohl möglich, dass vor längerer Zeit auf den meisten derselben der Weinbau gepflegt wurde. Wohl alle diese Berge sind ihrer geognostischen Beschaffenheit nach im Wesentlichen aus den Ablagerungen des Unteren Diluvialsandes aufgebaut, welcher bekanntlich die meisten Höhen der Mark bildet. Auf den Werder’schen Weinbergen sind zur Zeit noch Ueberbleibsel jener Kultur zu bemerken, aber die Obstbaumzucht hat hier längst den Weinstock verdrängt, so dass der Name»Weinberge« nur noch als Ortsbezeichnung gelten kann.
Den Bewohnern von Berlin und Umgegend sind diese Berge wohl bekannt. Sie werden besonders zur Zeit der Baumblüthe von nach Tausenden zählenden Personen besucht, welche durch Extrazüge und Dampfschiffe namentlich von Berlin und Potsdam hierher befördert werden. Dann ist in den Anlagen ein lustiges Treiben. Auf dem Wachtelberge und dem Galgenberge, den der Stadt Werder am nächsten gelegenen Aussichtspunkten, sind zu jener Zeit Zelte aufgeschlagen, in welchen den Gästen inmitten der Baumblüthe Erfrischungen gereicht werden.
Einen eigenartigen Eindruck machen diese Obstkulturen gewiss auf jeden Besucher. Hier die überall voll mit Blüthen bedeckten Bäume und da— der reine, fast weisse Sandboden; denn als solcher erscheint derselbe, wenige Stellen ausgenommen, wenn
nur oberflächlich betrachtet, fast überall.