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Die Werder'schen Weinberge : eine Studie zur Kenntniss des märkischen Bodens / von Ernst Laufer
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76 Bodenverhältnisse.[366]

D. Die Beziehungen des Bodens zum Wasser.

Um das Verhältniss des Bodens zum Wasser zu beobachten, wurde die Bodenfeuchtigkeit, der Glühverlust, die Wasser-fassende Kraft(Capacität) und das Wasseraufsaugungsvermögen(Capilla­rität) bestimmt.

Bei allen diesen Untersuchungen wurde bei dem Versuche und der Berechnung von lufttrocknem Boden ausgegangen, da die Erfahrung gelehrt hat, dass nur dann zuverlässige Resultate er­zielt werden.

Es zeigt sich, wie bereits an mehreren Beispielen bestätigt, dass im Allgemeinen die Bodenfeuchtigkeit mit der Zunahme von Thon und Humus wächst.

Von Interesse ist aber, dass der Mergelsand mehr Boden­feuchtigkeit als der Untere Mergel besitzt.

Ich hebe dieses Verhältniss gerade hervor, weil, wie des Oefteren oben erörtert wurde, auf den Weinbergen die Mengung des Spathsandes mit dem Mergelsande eine gewöhnliche Erschei­nung ist und sich so erklärt, warum der Boden sich hier feuchter hält als reiner Sandboden.

Der Mergelsand steht in der Wassercapacität dem Unteren Mergel nach, und eine gewisse Differenz zeigt sich zwischen den beiden entkalkten Mergelsanden bei fast gleicher Menge Thon­haltiger Theile. Noch mehr Unregelmässigkeit ist bei der Bestim­

mung der Capillarität zu bemerken.