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Knechte, den ich Ursach habe, in mehr als einem Sinn, mit Ehrerbietung und Dankbarkeit, meinen Vater in dem Herrn Jesu Christo zu nennen, die Gnade, zum erstenmal das Evangelium Matthäi in hebräischer Sprache zu sehen, und in die Hände zu nehmen, zugleich mit einem Gebet um geistliche Erleuchtung, welches so lautete: O Gott Abrahams, Isaacs und Jacobs! öffne meine Augen, daß ich sehen möge die Wunder in deinem Gesetz; neige mein Herz zu deinen Zeugnissen; leite meine Schritte nach deinem Wort; lehre mich den finden, von dem Moses redete, der erweckt werden sollte, ein Prophet, wie er; von dem alle Propheten gezeugt haben; der der wahre Messias ist, der Erlöser seines Volks, der starke Gott, der Vater der Ewigkeit, der Fürst des Friedens. Amen.— Dieses Gebet wurde für mich ins Deutsche übersetzt.
Ich will jetzt eine kurze, und wie ich hoffe, aufrichtige Uebersicht meiner innern Erfahrungen vom Christenthum bis auf diesen Tag geben, in sofern ich im Stande bin, mein eignes Herz zu erforschen. Kein nachdenkender Mensch wird sich vermuthlich wundern, wenn ich ihm sage, daß das erstmalige Durchlesen des Evangelii des Matthäus und einiger Briefe des Paulus mein Gemüth in einen seltsamen Aufruhr brachten. Und da der natürliche Mensch nichts vernimmt, was des Geistes Gottes ist, weil es geistlich beurtheilt werden muß, so war ich gänzlich unfähig, das meiste der darin vorge- tragenen Thatsachen und Lehren zu verstehen, während ich die Wahrheit des übrigen in Zweifel zog.