Teil eines Werkes 
1 (1901) Nähere Umgegend Berlins
Entstehung
Seite
4
Einzelbild herunterladen

4

1. Charlottenburg.

Joachimsthalsche Gymnasium (1607 vom Kurfürsten Joachim Friedrich in Joachimsthal gegründet, 17171880 in der Burgstraße in Berlin). Weiter nach (40 Min.) Wilmersdorf (Rest. Landhaus; S. 18). Süd- westl. bringt die schattige Doppelallee des Kurfürstendamm (3,5 km; Straßenbahn) am S portpark vorbei nach H alensee (S. 22). Westl. berührt die Kantstraße jenseit der Stadtbahn das * Theater des Westens, 1896 von Sehring erbaut (der vordere Theil ein Palast im Gontard- stil, der hintere eine mittelalterlich gestaltete Baugruppe); auf der Gartenterrasse das Ausstellungsgebäude der Berliner Secession. Noch weiter westl., südl. vom Savignyplatz und dicht an der Stadtbahn, das Reformgymnasium (Gymnasium mit Realschule).

Rechts (nw.) vom Bahnhof geht die Hardenbergstraße zum Knie. R. von ihr bleibt die 1816 begründete, 1876 hieher verlegte Artillerie- und Ingenieurschule , in der alle deutschen Offiziere der Fußartillerie (mit Ausnahme der bayrischen) nach Absolvierung der Kriegsschule ein Jahr lang ausgebildet werden; ferner zwei stattliche Neubauten von Kayser und v. Großheim, die H ochschule für die bildenden Künste und, mit der Front nach der Fasanen- straße, die H ochschule für Musik.

Jenseit des Knies folgt in der Berliner Straße auf der r. Seite, Nr. 36, Villa Siemens, von Lucae, mit schönem Park; ganz nahe derselben Straße, in der Cauer- straße, das kgl. K aiserin Augusta-Gymnasium, 1899 neu errichtet; ferner, Nr. 62, das Post- und Telegraphenamt ; Nr. 73 das Rathaus, das durch einen neuen großartigen Bau ersetzt werden soll. Gleich darauf erblickt man vom Wilhelmsplatz halbl. die einfache Luisenkirche. Etwas weiter r., auf einem einst der Gräfin Lichtenau gehörigen Grundstück, das Etablissement * Flora, mit schönen Park- und Gartenanlagen (Eintritt 50 Pf.). Hinter dem Saalbau (öfters Konzerte, zeitweise Variététheater) das besuchens- werte Palmenhaus. Die Bauten wurden 187174 von Stier aufgeführt.

Rechts (n.) von der Berliner Straße liegt das ehem. Dorf Lützow. Auf dem alten Dorfplatz, zu dem die Rosinenstraße mit der städt. Höheren Mädchenschule führt, die Lützower Kirche, 1848 nach Stülers Plan auf dem alten Unterbau errichtet,, und das Krieger- denkmal (ruhender Löwe) nach Stiers Entwurf, östl. nahebei der Lützower Kirchhof mit den Gräbern von W. v. Siemens (f 1892) und Herm. v. Helmholtz (f 1894). Westl. geht die Lützowstraße mit der von Stier geschaffenen kath. Herz-Jesukirche zum Wilhelmsplatz. Nördh, jenseit der Spree, die städt. Elektrizitätswerke.

Links (s.) von der Berliner Straße, in der Krummen Straße (Nr. 89), die städt. Realschule (demnächst Neubau in der Guericke- strafse). Weiterhin bringt vom Wilhelmsplatz die Wilmersdorfer Straße in ihr, Nr. 106/167, die städt. K unstgewerk- und Handwerker- schule nach Bhf Charlottenburg. Abseit von der Wilmersdorfer Straße: 1. das städt. ­ Realgymnasium (Schillerstr.) und die Trinitatiskirche , mär kischer Backsteinbau von Vollmer (1898; an der Goethestr): r. das städt. Krankenhaus (Wallstr.). die städt. Oberrealschul e (Schloßstr.), und, nahe dem gen. Bahnhof, die beiden Gerichtsgebäude (Amts- u. Kriminalgericht).