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12. Grofs Lichterfelde.
felde (25 Min. von beiden Bahnen entfernt), der vom Gutsbesitzer v. Carstenn 1864 gegründeten, jetzt über die Potsdamer und Anhalter Bahn hinausreichenden Villenkolonie und aus Giesensdorf (S. 92). Besonders der östliche, ältere Teil der Villenkolonie ist ein anmutiges Gebiet mit vielen schönen Landhäusern und Gärten und bietet Gelegenheit zu angenehmen Spaziergängen.
In der Nähe von Bhf Gr. Lichterfelde-Ost östl., jen- seit der Bahn, auf dem Wilhelmsplatz seit 1898 die got. Petrus- kirchehe von Goldbach: — westl.am Jungfernstieg r.der hübsc Basar, 1. Ecke der Bismarck-u. Wilhelmstraße eine Bronzebüste des Fürsten Bismarck von Magnussen (1895). Westl. gelangt man zur Chausseestraße in der Mitte des Ortes auf drei Wegen, die alle zuletzt das Thal der im Steglitzer Schloßpark(S.94 ) entspringenden B äke überschreiten. Am kürzesten: vom Bahnhof durch die Bahnhofstraße (r. an der Marienstraße ein kleiner Park) zur Berliner Straße, hier ein wenig r., dann durch die Bäkestraße. Etwas weiter: r. mit den Geleisen der Straßenbahn über den Jungfernstieg und durch die Boothstraße zur Berliner Straße, dann (etwas r.) durch die Parkstraße an dem nicht zugänglichen Gutsparke hin zum Gut; — oder 1. immer mit den Geleisen der Straßenbahn durch die Wilhelmstraße zur Ecke der Chausseestraße nahe der Kadettenanstalt. Auf dem letztgenannten Wege berührt man, Ecke der Berliner Str., das von der Gemeinde errichtete Gymnasium; 1. nahebei, Ecke der Berliner- und Schillerstr., das Rathaus mit dem Ratskeller.
In der Mitte des Ortes liegt das alte Dorf. Hier in der Dorfaue, neben der alten Kirche, die 1900 vollendete Pauluskirche, von Gottlob, und das *Bronzestandbild Wilhelms I., von Wenck (am Sockel eine Frau, die ihrem Kinde den Kaiser zeigt). Unweit, am Anfang der Ring- straße, die der Gemeinde gehörige R ealschule, ein schmucker Bau im Villenstil, von Theising. Nördl. von der Kirche, Chausseestr. 28, das Gut Lichterfelde, das Ende des XVII. Jahrh. dem Minister Friedrichs I., Eberh. v. Dankel- mann, gehörte, und weiter, am Wege nach Steglitz (S. 94), Nr. 30, das aus einer Stiftung des Prinzen Karl unterhaltene Johanniter-Siechenhaus. Südl. geht die Chausseestraße zum Anfang der Zehlendorfer Straße, gegenüber dem Neubau des Kornmesserschen Waisenhauses (1720 —1897 in Berlin). Die gen. Straße führt r. alsbald zur Kadettenanstalt. Eine direktere Verbindung mit dieser und der Dorfaue bildet die Mühlenstraße.
In der 1717 in Berlin gegründeten, 1878 hierher verlegten Haiptkadettenanstalt erhalten gegen 1000 Ka-