Teil eines Werkes 
1 (1901) Nähere Umgegend Berlins
Entstehung
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12. Grofs Lichterfelde.

Vom Anhalter Bahnhof geht auf der Chaussee eine Dampfstraßenbahn nach Stahnsdorf ( 8,6 km; tägl. 10 Fahrten). Stat.: Giesensdorf (10 Pf.), Seehof (15 Pf.), Teltow (20 Pf.), Stahnsdorf (30 Pf.). Für Fußgänger ist die Chaussee bis Teltow ganz lohnend.

In (1,5 km) Giesensdorf (Rest. Lücke) zweigt hinter der von alten Bäumen beschatteten Granitkirche 1. eine Chaussee nach Gut Osdorf ab, das, 1874 angekauft, den Anfang des südl. Komplexes der städt. Rieselgüter bildete. Weiter 1. eine Villenkolonie bei Gr. Lichterfelde-Süd (S. 89), r. hübsche Ansicht der Kadettenanstalt. 3,5 km Seehof ( Kurhaus Seehof, Familienpension; Rest. Waldschlößchen), k leine Villenkolonie in einem Fichtenhain am Teltower See (Prome­nade; Badeanstalt), der hier die Niederung der Bäke (vgl. S. 90) füllt. Zuletzt am Rest. Schützenpark (r.) und einer im Bau begriffenen Erziehungsanstalt für Mädchen (1.) vorbei nach (5 km) Teltow (Schwarzer Adler), Landstädtchen mit 3044 Einw., bekannt durch seine Rübenkultur. Am Anfang des Ortes r. Chaussee nach Zehlendorf, s. S. 95.

8,6 km Stahnsdorf (Rest. zur Post; Rest. Kl. Machnow, im Garten stattliche Eichen, hübscher Ausblick). R. von der Chaussee hinter der von der Bäke getriebenen Mühle (Bauinschrift von 1695) in vorzüglicher Lage das seit dem XV. Jahrh. der Familie v. Hake gehörige Rittergut Kl. Machnow. Dicht an der Straße dasAlte Schloß, ein einfacher, im XVIII. Jahrh. erneuerter Bau mit Treppenturm; an der der Kirche gegenüber liegenden Ecke ein in die Mauer gelassenes Kreuz zur Erinnerung an einen Schlabrendorf, der hier von einem Hake im Duell getötet wurde. Die einschiffige, gotische Kirche, ein be­merkenswerter Backsteinbau aus der 1. Hälfte des XVI. Jahrh. (Schlüssel in der Schule) enthält außer einem rohen Schnitz­altar (Berliner Arbeit vom J. 1599) und Resten von Fahnen u. a. Epitaphien des Friedrich v. H. (f 1743; im Chor 1.) und Ehrenreich v. H. (f 1704 bei Hochstedt; neben der Kanzel); im Fußboden Grabstein des Kaspar Joachim v. H. (t 1677 als Student in Leipzig). Von den beiden prächtigen bei der Kirche beginnenden Alleen, die einen anmutigen See umschließen, führt die eine (r.) nach Zehlendorf, die andere (1.) nach Wannsee. Von der letzteren hinter dem See halbr. Aufstieg (Privatweg) am Rande des hohen Waldes zum Seeberg (25 Min. von den Lokalen), von dem man die Türme von Potsdam, den Havelberg, Steglitz und Lichterfelde sieht.

Nach Jagdschloß Stern (V j* S t.). Di© Chaussee geht weiter durch das eigentliche Dorf Stahnsdorf (regelmäßige Granitquader- kirche). Nachdem der dürftige Wald aufgehört hat, 1. sehr freund-