Teil eines Werkes 
1 (1901) Nähere Umgegend Berlins
Entstehung
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13. Nach Potsdam.

den benachbarten Straßen liegt auf Schöneberger Gebiet,

g ehört aber zum Postbezirk Friedenau. In seiner ganzen länge wird der Ort von der Potsdamer Chaussee (Rheinstraße) durchzogen (bis zur Kirche in Steglitz V* St.). Dicht beim Bhf Wilmersdorf-Friedenau der Ringbahn (S. 18; 25 Min. vom Wannseebahnhof) der große S portpark der Berliner Sportparkgesellschaft; nahebei in der Handjerystraße, Nr. 20, das Goßnersche Missionshaus, in der Kaiserallee die 1893 erbaute Kirche zum guten Hirten und als Kaiser- Wilhelm-Denkmal ein Monumentalbrunnen mit Reliefbild des Kaisers von Woedtcke.

6,8 km Steglitz. Re st.: *Sc hloßpark (au ch Hot.), s. unten ; Logenrest., Albrechtstr. 112; R atskeller, s. unten. Konditorei u. Café: Schimmelpfennig, Schützenstr. 10; B ohne. Südendstr., beim Bahnhof. Badeanstalt: Kurbad , Florastr. 1, für alle Arten von Bädern. Post: Albrechtstr. 14 a. Straßenbahnen: 1.S nach dem Potsdamer Platz und Bhf Zoologischer Garten 8. S. 93; 4. vom Bahnhof nach Gr. Lichterfelde-Ost s. S. 89; 5. vom Bahnhof nach Südende durch die Albrecht- u. Mariendorfer Str. (2,5 km) alle 20 Min. für 10 Pf.

Steglitz, Dorf mit 21420 Einw. (1895: 16520), wird durch die Eisenbahn in zwei ziemlich gleiche Teile geteilt; in beide führt vom Bahnhof die Albrechtstraße. Im östl. Teile: 1., in der Heesestraße, das G ymnasium; r., am Ende der Breiten Straße, das F riedrichsstift, ein Militärwaisen­haus, und ö. davon das Lutherstift, ein Heim für Prediger­witwen- u. -waisen, entworfen von Orth. Der westl. Teil enthält: nach Friedenau zu, dicht an der Bahn, die neue kath. Rosenkranzkirche, Backsteinbau in roman. Stil von Hehl, eigenartig durch das Fehlen seitlicher Fenster, und weiterhin die Realschule; in der Schloßstraße zwei stattliche got. Bauten, das 1897 vollendete * Rathaus von Reinhardt u Süßenguth und die 187780 von Gette er­baute Kirche mit sehenswertem, von Schaper ausgemaltem Innern. Nahebei das ehemalige Schloß, 1849 bis Ende der 60er Jahre Sommersitz des Feldmarschalls Grafen Wrangel, jetzt Schloßrest. mit Park. Hinter der Kirche, in der Rothenburgstraße, die kgl. B lindenanstalt, ein 1806 in Berlin gegründetes, 1877 hierher verlegtes Musterinstitut (c. 140 Zöglinge). Auf dem mit Landhäusern bedeckten Fichtenberg (S. 95) bietet der c. 40 m hohe Wasserturm (30 Pf.; vgl. S. 96) eine umfassende Rundsicht. Am Süd­abhang des Berges zieht sich eine hübsche Promenade von der Blindenanstalt bis zur Dahlemer Chaussee hin. Dicht dabei beginnt das Gebiet (40 ha) des neuen Botanischen Gartens.

Nach Gr. Lichterfelde: 1. vom Bahnausgang die Albrechtstraße westl. (1.), dann 1. die Schloßstraße, hinter