Teil eines Werkes 
1 (1901) Nähere Umgegend Berlins
Entstehung
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14. Die Ufer der Havel vor Potsdam.

Michael (PI. 2) von Kiß, die Friedrich Wilhelm IV. seinem Bruder nach dem badischen Feldzuge 1845 widmete.

Verfolgt man oben von diesem Denkmal den Weg r. und geht nach 1 Min. den ersten Weg 1. hinauf um die Küche (1.) herum, so kommt man, an einem Drehkreuz vorbei, in 3 Min. auf einen Hauptweg. Diesen nach r. (Wegw.Flatowturm). Nach 3 Min. bei der Wegteilung 1. zu der auf der Wilhelmshöhe (77 m) errichteten Sieges­säule (5 Min.; PI. 16), einem Gegenstück zu der auf dem Belleallianceplatz in Berlin, mit Rauchscher Viktoria; hier ausgezeichneter *Blick auf die gesamte Stadt Potsdam. Nach der andern Seite den Berg hinab in 3 Min. zu der unter Lorbeerbäumen stehenden Generalsbank (PI. 14), bei der im Sommer die Bronzebüsten der Heerführer des Krieges 1870/71 aufgestellt sind: im Halbkreise von 1. nach r. König Albert von Sachsen (von Schilling), Göben, Man- teuffel, Prinz Friedrich Karl, Kronprinz, Moltke, Roon, Werder, Großherzog Friedrich Franz II. von Mecklen­burg-Schwerin ; vorn in der Mitte Steinmetz und Herwarth v. Bittenfeld; allen gegenüber Fürst Bismarck (von Keil).

Der westl. direkt zur Havel hinab führende Haupt­weg nimmt nach 3 Min. von 1. einen anderen Fahrweg auf, der vom Eingang an der Wilhelmstraße in Nowawes (Süd­eingang; S. 101) kommt. 2 Min. weiter Wegw.: r. (2 Min.) Gerichtslaube, 1. (3 Min.) Flatowturm. Die Gerichtslaube (PI. 11), der alte Berliner Schöffenstuhl, wurde in ihrer ursprünglichen Form als frühgot. Bau aus dem Ende des XIII. Jahrh. und z. T. aus dem alten Material 1872 hier wieder aufgebaut; an der das Gewölbe tragenden Säule ein Fries mit symbolischen Tieren; an einer Ecke außen der Kaak, eine phantastische Figur, unter der sich der Pranger befand. Der mitten in einem Wasserbassin stehende Flatowturm (PI. 12), 1856 aus den Einkünften der Domäne Flatow in Westpreußen errichtet, mit interessanter Zimmereinrichtung, ist eine Nachbildung des Eschen­heimer Thores in Frankfurt a. M.; weithin die Gegend beherrschend, bietet er eine prächtige *Aussicht auf Potsdam und die Havelufer. Dicht beim Wärterhaus 1. hinab auf Stufen über einen Weg hinweg auf einen zweiten; dieser bringt r. sofort beim Matrosenhaus (1.; PI. 10) auf den oben gen. Hauptweg und zur Havel.

L. ist sogleich eine Anlegestelle der Kähne (Pl. 8), 10 Min. südl. das Fährhaus (Pl. 9); Überfahrt nach der Holzmarktstraße s. S. 112.

L. erreicht man von hier, anfangs mit schönem Blick auf die Stadt, in 15 Min. den Ausgang am Waisenhaus­kirchhof in Nowawes (Südwesteingang; S. 101). R. berührt man auf angenehmem Wege an der Havel das Kleine