Teil eines Werkes 
1 (1901) Nähere Umgegend Berlins
Entstehung
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14. Die Ufer der Havel vor Potsdam.

erbaute Schloß Glienicke. Der Eintritt in den vom Prinzen mit Hülfe Lennés geschaffenen, herrlichen Park ist ver­boten. Einige der bemerkenswertesten Gebäude erblickt man auf dem Wege nach 1. um den Park. Zunächst dicht an der Straße ein Theehäuschen, die sog. N eugierde; bei der Brücke (s. unten) eine m Rotunde , 1836 von Schinkel de Monument des Lysikrates in Athen nachgebildet. Hart am Wege nach Moorlake folgt das von Säulen umgebene Kasino, ein Museum namentlich römischer Bronze- und Marmorarbeiten; nahebei, kaum sichtbar, der epheu- umrankte venezianische Klosterhof, 1850 hierher versetzt, mit einer Menge der wertvollsten Skulpturen romanischen Stils; weiterhin die Oberhofgärtnerei.

Die w. vom Schlosse gelegene, 1834 eröffnete Glienicker Brücke (157 m lang; von Stat. Neu-Babelsberg 50, vom Steg der Neu-Babelsberger Dampfer in Kl. Glienicke 20 Min. entfernt) gewährt schöne Aussichten auf den Jungfernsee (n.) und Babelsberg (s.) und bildet für den Verkehr an der Oberhavel den wichtigsten Knotenpunkt. Am Ostende: 1. die Haltestelle der Potsdamer Dampfer (S. 112, vgl. S. 101); r. die Chaussee nach Moorlake (s. unten). Am Westende: 1. beim Steuerhause Gelegenheit zur Überfahrt nach Babels­berg; r. Weg in den Neuen Garten (S. 110); gradeaus durch die Neue Königstraße Pferdebahn (S. 112) nach Potsdam (bis zum Stadtschloß 3 km).

In Kl. Glienicke beginnt der geplante Teltower Kanal. Er geht durch den Griebnitzsee und das Bäkethal nach Kl. Machnow, wo die ein­zige Schleuse (Gefall 2,94 m) erbaut wird, weiter n. um Teltow , den Teltower t See und Gr. Lichterfelde herum nach Britz, um jenseits eine Seitenlinie direkt zur Spree nahe Hst. Baumschulenweg zu ent­senden , während der Hauptkanal. an Johannisthal vorüberläuft und n. von Grünau in die Spree mündet. Die Bedeutung des Kanals liegt, abgesehen von seinem Zusammenhang mit dem in Aussicht genommenen norddeutschen Kanalnetz, in der Entwässerung jener Gegend, die bisher unzureichend war, sowie in der Abkürzung des Wasserweges von Potsdam bis Köpenick um c. 16 km. Die Länge beträgt 37 km, die der Seitenlinie bei Britz 3,5 km. Der Entwurf rührt von den Bauräten Contag und Havestadt her. Die Kosten sind auf 25 Millionen Mark veranschlagt.

Moorlake. Pfaueninsel. Sakrow. Von der Glienicker Brücke geht die anmutige Havelchaussee zwischen dem Glienicker Park und dem sich zum Jungfern- see erweiternden Flusse in 20 Min. zur Sakrower Fähre. Dann umzieht sie die schattige Bucht der (10 Min.) Moor­lake (*Rest.; Dampfer S. 112) und kommt gegenüber den königl. Ställen (einfache Wirtschaft) zur (20 Min.) kgl. Fähre und Dampferhaltestelle für die Pfaueninsel. Zwischen beiden Punkten und von beiden auf Fuß-