Teil eines Werkes 
1 (1901) Nähere Umgegend Berlins
Entstehung
Seite
109
Einzelbild herunterladen

14. Die Ufer der Havel vor Potsdam.

109

kommt am Parkzaune entlang nach 6 Min. in die Nähe des Jungfernsees, wendet sich aber schon nach 4 Min. wieder von ihm ah.

Hier 1. etwas undeutlicher Steig, bald auf dem niedrigen Uferrande, zur (12 Min.) Fährstelle für die Meierei (S. 110; rufen!). Will man von dieser zur Römerschanze, so bleibt man etwa 10 Min. in der Nähe des Sees und steigt dann r. zu dem nahen Fahrweg hinauf.

Der Fahrweg kommt, nun in den schönen Königswald (bei einer Teilung r.!) und begleitet später wieder eine längere Strecke den See. Nach Vs St., kurz nachdem 1. eine Eichenpflanzung begonnen, 1. Wegw. zur Fähre nach Nedlitz (S. 111; rufen!) und zur (7 Min.) Römerschanze (Name wohl entstellt aus Röber = Räuber), einem wohl­erhaltenen, umfangreichen german., später wend. Burgwall, der steil zum Lehnitzsee abfällt.

Der Fahrweg gelangt auf der Nordseite der Römerschanze an das Ufer des Sees, geht nachher nochmals durch guten Wald, vereinigt sich am Ende desselben mit dem Wege von Kladow und endet jenseit der wenigen Häuser von Krampnitz an der Spandauer Chaussee nahe dem Wirtshaus am Nordende des Krampnitzsees (3/4 St,; S. 112).

Neuer Garten. Pfingstberg. Am Ende der Alleestraße in Potsdam (5 Min. ö. vom Endpunkte der Pferdebahn vor dem Nauener Thor, vgl. S. 118) ist der Haupteingang (Grünes Gitter) zu dem unter Friedrich Wilhelm II. 178694 von Eiserbeck in engl. Stil ge­schaffenen *Neuen Garten, der zwischen dem Jungfern- und dem Heiligen See (auf letzterem im Winter sehr be­liebte Eisbahn) liegt. Sofort teilt sich der Weg: 1. direkter Fahrweg zur Meierei (20 Min.; S. 110); r. zur got. Bibliothek, in deren Nähe (n. am See) sich eine Statue des Königs be­findet. Die breite, mit Pyramideneichen besetzte Allee in der Mitte läßt das O rangeriehaus 1. etwas abseits; an der Südseite desselben ein in neuerer Zeit angelegter prächtiger * Rosengarten. R. am See bleibt die Küche in Gestalt eines versunkenen Tempels. Jenseit eines Obelisken (mit den vier Jahreszeiten) folgt das

Marmorpalais, 178790 von Gontard und Langhans in holländ. Stil erbaut, 184445 von Persius und Hesse vollendet. Das zweigeschossige, von einer Kuppel ge­krönte Gebäude mit zwei Seitenflügeln, außen wie innen mit schles. Marmor reich ausgestattet, macht besonders auf der Ostseite, wo es mit marmorner Balustrade und Balkon aus dem Heiligen See emporsteigt, einen bezaubernden Eindruck. Nachdem das Palais lange Zeit unbenutzt ge­blieben, diente es 188188 dem jetzigen Kaiser zum Aufenthalt; in ihm sind der Kronprinz (6. Mai 1882) und