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1 (1901) Nähere Umgegend Berlins
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15. Die Stadt Potsdam.

Christi knieend). Westl. vom Atrium blickt man in den von Lenné und Meyer geschaffenen Marlygarten mit der nur für den Kaiser bestimmten Erlöserpforte; r. davon der Friedensgarten mit dem Friedenssee (vgl. S. 122).

R. vom Luisenplatz (S. 118) führt die Obeliskenstraße zum Dreikönigsthor (Durchgang zur Friedenskirche) und sogleich zu dem durch einen Obelisken gekennzeichneten Haupteingang in den Park von Sanssouci (S. 122). Dann folgt das sog. Weinbergthor, das Friedrich Wilhelm IV. 1852 zu Ehren des aus dem badischen Feldzuge (1849) heimkehrenden Prinzen Wilhelm durch Hesse errichten und durch Schievelbein mit Reliefs (Auszug, Triumphzug und Heimkehr des Kriegers), durch Bläser mit Terrakotta­skulpturen (Künste und Kardinaltugenden) schmücken ließ. Dahinter in den kgl. Weinbergen ein W inzerhäuschen, als italienische Vigne 1847 von Hesse erbaut.

Weiterhin teilt sich der Weg: r. Marienstraße (Wegw. zum Rest. zur Mühlenberggrotte, mit Ausblick auf die Stadt); halbr. Weg durch die neuen Anlagen (S. 118); gradeaus Nauener Chaussee (nach Bornim, s. S. 130), daneben r. Aufstieg zum Ruinenberge (S. 126); 1. Chaussee um Schloß Sanssouci herum nach der Orangerie (S. 127).

Auf dem linken Havelufer (Bahnhofsseite) dehnt sich die Teltower Vorstadt aus. In der Richtung der Brücke über die Bahngeleise führt die Saarmunder Straße, die so­gleich den Schützenplatz mit dem Schützenhause r. läßt, als­bald an dem umfangreichen Gebäudekomplex des Kadetten- hauses (l.. ) vorbei; dann r. der Neue, l. der Alte Friedhof (15Min vom Bahnhof). Auf letzterem in der linken Hälfte, nahe der Straße, Denkmal aus rotem Sandstein mit mächtigem Helm für den Reiterobersten Wilh. Dietr. v. Wakenitz (17281805), der sich in der Schlacht bei Zorndorf (1758) hervorthat, samt den Gebeinen 1891 von Kassel hierher übergeführt. Dicht dabei das verwitterte Sandsteindenk­mal , welches Friedrich d. Gr. seinem Musiklehrer Quantz (t 1773), ursprünglich auf dem Friedhofe vor dem Nauener Thor, widmete. In der rechten Hälfte Kriegerdenkmal (guß­eisernes Kreuz) für 2000 im J. 1813 verwundete Krieger; dahinter in einer Tannenallee Säule mit Adler für die Heldenjungfrau Eleonore Prochaska,freiwilligen Jäger im Lützowschen Freicorps (geb. 1785 in Potsdam, f 1813 nach dem Gefecht an der Göhrde). Der Kirchhof enthält auch die Gräber von Schulze-Delitzsch (f 1883) und M. v. Egidy (j- 1898), beide mit Medaillonporträt.

Weiter nach Rehbrücke und dem Teufelssee s. S. 135.

L. vom Schützenhause (s. oben) gelangt man durch die Luckenwalder Straße auf den bewaldeten Telegraphenberg