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lß. Die Anlagen um Sanssouci.
(u. a. Knobelsdorff), von Pesno; Zeichnung der Königin Luise vom J. 1788. — In der Ecke das V oltairezimmer, reich dekoriert mit Blumengehängen an der Decke und satirischen Tierbildern an den Wänden; kleine Handzeichnung Friedrichs, den Dichter (der während der Sommer 1750- 52 meist im Stadtschlosse wohnte) darstellend; schöner Kronleuchter aus Porzellanblumen; letztes Bild Friedrich Wilhelms. IV.
Ostl. vom Schlosse liegt etwas tiefer die 1756 von Manger erbaute Bildergalerie. Obwohl dieselbe viele ihrer besten Bilder an das Berliner Museum abgegeben hat, enthält sie besonders nach der in neuerer Zeit erfolgten Ausmusterung und Ergänzung aus anderen Schlössern doch noch manches Wertvolle (besonders bemerkenswert die sogen, „oranische Erbschaft“). Trkg.
Gemälde: Rubens, Raub der Deianira, Diana im Bade, Kleo- patra, Nemeischer Löwe. Geburt der Venus, Auffindung des Romulus und Remus; van Dyck, Rinaldo und Armida, die vier Evangelisten, Christuskopf, Amor als Schlittschuhläufer; Villeboirt s, der Gr. Kur fürst und Gemahlin; Jordaens, Anbetung der Könige; Honthorst, kalydon. Jagd; Kranach, Geißelung Christi, Christus in der Vorhölle; mehrere gute van der Werff und Brueghel. — Ferner: G. R eni, Entführung der Europa; P. Veronese, Madonna und Heilige; Andrea del Sarto , Johannes d. T ; Domenichmo , Petrus im Gefängnis; Caracci, Israeliten von Schlangen gebissen; Salvator Rosa, Belisar; ,der histor. Christuskopf'. — Von Späteren: P oussin, Moses schlägt Wasser aus dem Felsen; Pesne. Susanna: De Troy, die Barberina als Sophonisbe; Graff, Iffland als Pygmalion. — Skulpturen: Bronzebüste Richelieus; Tassaert, Venus, Amors Pfeile verbrennend; Chaudet, Napoleon als Imperator; italien. Mosaiken. — Im Kabinett auch eine sehr kostbare Vase aus Blutjaspis, 1643—56 in Rußland angefertigt.
Westl. unterhalb des Schlosses die ursprünglich zur Orangerie bestimmten, später zu Wohnräumen für Personen des Hofes umgeschaffenen Neuen Kammern, ein Werk Knobelsdorffs und Ungers (weiterhin der Sizilianische Garten, s. S. 128). Nördl. von ihnen, an der andern Seite der Chaussee, die als Gegenstand einer Sage berühmte, sogen, „historische“ Windmühle, 1791 in der jetzigen Gestalt erbaut, von Friedrich Wilhelm IV. für die Krone erworben.
Nö. vom Schlosse steigt man von der Nauener Chaussee (vgl. die Karte) bei St. 2, 3 r., dann bald 1. in 15 Min. (Wegw.) hinauf zum Ruinenberg (74 m) mit künstlichen, von Knobelsdorff begonnenen, später willkürlich erweiterten Ruinen, seit 1845 auch mit einem Wartturm versehen (oben treffliche Aussicht; Trkg.). An der Nordseite der Gebäude ein kleines Rest. Vergebens versuchte Friedrich d. Gr. trotz ungeheuren Geldaufwandes aus dem hier angelegten Bassin die Fontänen in Sanssouci mit Wasser zu versehen; nur einmal (Karfreitag 1754) sprang die Fontäne vor der Bildergalerie (vgl. S. 122) auf kurze Zeit. Erst unter Friedrich Wilhelm IV. gelang das schwierige Werk. Das große Bassin des Ruinenberges