16. Die Anlagen tim Sanssouci.
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(47 m im Durchmesser, 4,7 m tief) speist die sämtlichen von Persius und Brix 1842—44 geschaffenen Wasserkünste und erhält sein Wasser aus dem an der Havel, dem Neustädter Thor (S. 116) gegenüber, in Gestalt einer Moschee erbauten Maschinenhause. — Im Gebiet des Ruinenberges zahlreiche hübsche Spaziergänge.
Orangerie. — Vom Schlosse Sanssouci geht nach W. eine z. T. mit Maulbeerbäumen besetzte Chaussee zwischen den Anlagen des Parkes von Sanssouci (s.) und denen um die Orangerie (n.) hindurch. Gleich hinter der Windmühle (S. 126), gegenüber dem östl. Eingänge zum Sizilianischen Garten (S. 123), betritt man den von Lenné angelegten Nordischen Garten mit Nadelgewächsen aller Art. Beim Eingang im Gebüsch eine schlafende Ariadne. In der Mitte Muschelgrotte mit Fontäne und Zinkgruppe „Knabe mit Gans“ von Schindler; vor ihr Bronzestatue eines Läufers von Cauer; über der Grotte ein Altan, zu dem von beiden Seiten Laubgänge führen (Blick auf die Anlagen im Süden). — Von hier direkt oder von der Chaussee beim Kaffeehause steigt man hinauf zum Plateau der nach Plänen Friedrich Wilhelms IV. 1851 — 56 in toskan. Stil von Hesse ausgeführten
*Orangerie. Den Mittelbau des großartigen, 298 in langen Bauwerkes, mit zwei durch eine Säulenkolonnade verbundenen Türmen, setzen zwei zur Überwinterung der Orangenbäume dienende Seitenflügel fort. Vor dem Mittelbau ließ die Königin Elisabeth ihrem Gemahl 1873 ein *Marmorstandbild von Bläser errichten; am Sockel die Dicht-, Bau-, Bildhauer- und Gartenkunst. Auf dem davor liegenden Platz mit Balustrade, von dem man einen wundervollen Blick auf den in Terrassen abfallenden Abhang und über den Park von Sanssouci hat, eine Nachbildung des farnesischen Stieres in Zink- guß. Die Vorderfront der Orangerie zieren zahlreiche allegorische Statuen der Monate und Jahreszeiten, der Künste und Wissenschaften. Das *Innere ist reich an Kunstschätzen. Kastellan im Vorhofe 1.; Eintr. einschl. der sehr lohnenden Aussicht vom Turme 25 Pf.
In der Mitte der Rafaelsaal mit 48 Kopieen Rafaelscher Gemälde von Begas, Steuben u. a., von Friedrich Wilhelm III. und IV. gesammelt. Originalskulpturen, in der Mitte : Troschel, Herkules mit Schlangen; an den Seiten: Voß, Ganymed und Hebe; 1. Imhof, Mirjam; Troschel, schlafende Spinnerin; Heidel, Iphigenie; r. Steinhäuser, Mädchen mit Muschel; Berges, Erwartung. — östl. Blaues Zimmer: zwei Tischchen von Lapis lazuli; Schale aus Rosso antico; Witzack, Ballspieler, und Franz, Schmetterlingsfänger (Bronzen). — Malachitsaal: Thorwaldsen, Kopf des Antinous und eines Hirten; Amor und Psyche, nach Thorwaldsen; Troschel, Bacchus; Gemälde: O. Achenbach, Frascati; Schirmer, Landschaft; Stange, Dogenpalast