Teil eines Werkes 
1 (1901) Nähere Umgegend Berlins
Entstehung
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16. Die Anlagen um Sanssouci.

bei Mondschein u. Begräbnis des letzten Dogen bei Fackelschein. In der Nische: Cauer, Statuette Friedrich Wilhelms IV.; Gemälde: Öhr, Friedrich d. Gr. in Rheinsberg; v. Hagen, Wieland am Weimarer Hofe. Loggia (hinter dem Rafaelsaal), in der Mitte: Wredow, waffenputzender Paris; r. und 1. Mädchen von E. Mayer und E. Wolf; ö. Piehl, Amor auf Schildkröte, und Steinhäuser, kugelspielender Knabe; w. Troschel, Flachslegerin, und Möller, harfespielender David. Westl. Bernsteinzimmer: Danaide, Rauchs letzte vollendete Arbeit; Augustusbüste; zierliche Berliner und Meißener Porzellane. S childpattzimmer: Stöbel, Abel; E. Hildebrandt, vier Landschaften aus Palästina.

Am Westende des Plateaus, bei einer Kolossalstatue der Thusnelda in Marmor von A. Wolff, steigt man hinab in den *Paradiesgarten, eine reizende Schöpfung H. Sellos mit mannigfachen zu Bogengängen verwandten Schling­gewächsen. Den Mittelpunkt derselben bildet ein wein- umranktes röm. Impluvium von Persius (1845) mit pompejan. Malereien und der Bronzegruppe eines vom Adler er­griffenen Rehes als Fontäne; ö. eine Kaskade; n. eine über ein Rasenbassin gespannte Lindenlaube. Den Ein­gang zum Garten von der Chaussee bildet das mit einer Marmorwanne gezierte Thor.

Nördl. von der Orangerie, die hier eine schöne Buchen- und Eichenallee umzieht, gelangt man in wenigen Minuten nach Dorf Bornstedt. Das seit 1841 der Krone gehörige Gut, welches König Wilhelm I. 1867 dem Kronprinzen schenkte, enthält seitdem die kronprinzl. Musterwirtschaft, jetzt im Besitz der Kaiserin Friedrich. In der Kirche , einer nach Stülers Plan 185557 erbauten Basilika, Epitaph für den hier bestatteten Gundling (f 1731; vgl. S. 87). Im vorderen Teile des Kirchhofes (1. hinter der Kirche in der Ecke) eine besondere Abteilung mit den Gräbern der Familie Sello, ferner des Oberhofbaurates Persius (f 1845; Stele mit ReliefAbschied des Künstlers von der trauernden Muse), des Generaldirektors der kgl. Gärten Lenné (f 1866, seit 1816 in Potsdam thätig: Marmorkreuz mit Christuskopf) und des Hofbaurates v. Arnim (t 1806).

Weiter westl. liegt auf dem Höhenzuge das Drachenhaus (Erfr.), ein von Obstpflanzungen umgebener chinesischer Turm. Dann folgt auf dem Klausberg das 1779 von Unger vollendete, mit einer Kuppel gekrönte Belvedere (nicht zugänglich).

Neues Palais. Nahe der Stat. Wildpark (S. 101) führt n. vom Floraportal ein Weg in 10 Min. zum Schlosse. L. am Wege seit 1866 die 1823 auf Lennés Anregung ge­gründete kgl. Gärtner-Lehranstalt, d ie demnächst nach Dahlem (S. 95) verlegt werden soll.

Das Neue Palais, ein von Büring und Manger in roten Ziegeln 176370 aufgeführter, mit der Hauptfront nach 0. gerichteter gewaltiger Bau (Gesamtlänge 213 m), besteht aus einem dreigeschossigen Mittelgebäude (20 m hoch), an das sich nach W. zwei Rückflügel anschließen, und zwei niedrigeren Eckflügeln. Das Äußere hat 322 Fenster, 230 korinth. Pilaster, 186 Figuren aus Sandstein vor