Max-Nordau-Chronologie
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1880
Im April schreibt Nordau für die Gartenlaube (No. 24, S.403-407) anonym einen polemischen Artikel mit dem Titel »Die Deutschen in Ungarn« <ZZA A 119/89/53; Brief der Gartenlaube:».
Publikation Vom Kreml zur Alhambra.
Im August erneute, diesmal endgültige Übersiedlung mit der Familie nach Paris (14, Rue de Constantinople). Unter großem Zeitdruck wird auf Bitte des Verlegers Elischer zum Jahresende Paris unter der dritten Republik fertiggestellt. Das Buch, eine Schilderung negativer Züge von Paris, wird als frankreichfeindlich heftig kritisiert, in Deutschland gefeiert. Nordau arbeitet wieder für die Frankfurter Zeitung.
Ende September bietet ihm sein Schwager Anton Deutsch im Namen der Redaktion eine Stelle als Paris-Feuilletonist beim Pester Lloyd an.
Das mit Ferdinand Gross, einem Kollegen bei der Frankfurter Zeitung, gemeinsam geschriebene Drama Die neuen Journalisten (eine Komödie über Frauen als Zeitungsredakteurinnen) wird in Frankfurt uraufgeführt, aber Nordau bekommt diese nur kurz gespielte Auführung nicht zu sehen.
1881
Im Januar erscheinen Artikel von Nordau in der Berliner National-Zeitung <ZZA A 119/89/57>,aber es kommt zu keiner länger währenden Zusammenarbeit.
Im Januar literarische Vortragsreise nach Frankfurt, Stuttgart, Köln und Berlin mit dem Vortrag »Faust und Don Juan«. Dort durch Vermittlung seines Freundes Wilhelm Loewenthal Bekanntschaft mit dem Herausgeber und Verpflichtung als Korrespondent der Vossischen Zeitung.
Danach, noch im Frühjahr, Wohnungswechsel in die Rue de Berne, No. 37 <ZZA A 119/89/49>.
Arbeit im Spital; nimmt regen Anteil an den Forschungen Charcots über Hypnose; Vorbereitung der Dissertation über die Kastration der Frau.
1882
Panama-Krach an der Pariser Börse. Im Frühjahr erscheint das Stück Der Krieg der Millionen bei Elischer, wird jedoch in Deutschland nie aufgeführt.
Am 19. Juli verteidigt Nordau, der schon den Doktortitel der medizinischen Fakultät von Budapest trägt und Mitglied der Budapester Königlichen Gesellschaft der Ärzte sowie Offizier der dortigen Akademie ist, vor einer aus Char- cot, Vulpian, Remy und Budin bestehenden Kommission seine französische medizinische Doktorärbeit De la castration de la femme. Mit dem Doktortitel erhält er seine medizinische Approbation in Paris und eröffnet im September seine eigene Praxis als Frauenarzt und Geburtshelfer mit vorwiegend bürgerlichem Publikum.
Bald darauf wird er Arzt verschiedener Mitglieder des diplomatischen Corps und ihrer Frauen, darunter einiger Angehöriger der deutschen Botschaft.
Im Herbst in der Atelierwohnung Richard Kaufmanns Bekanntschaft mit