Zetermordio schreien soll, wenn du eine Silbe von diesen Ehrentiteln leugnen willst. Feigherziger Lump - die Natur verleugnet dich, dich hat ein Schneider gemacht.
Falstaff: Ein Schneider? soviel ich weiß -
Kent: Ja, ja ein Schneider; ein Steinhauer oder ein Maler hätte dich nicht so schlecht machen können, und hätt er sich nur zwei Stunden Zeit genommen.
Falstaff: Seid Ihr fertig?
Kent: Nein, noch nicht! du verwünschtes Ypsilon; du übcrflüß’ger Buchstab im Alphabet - man sollte dich in einem Mörser zu Brei stoßen und an die Wände schmieren.
Falstaff: Laßt das alles, Freund, und seht lieber zu, wie Ihr mit dem Prinzen fertig werdet, wie ’n Ungewitter naht er - ich bin vorläufig tot.
Prinz von Coserow tritt auf.
Coserow: Ich kenn dich, alter Schwede - du bist Kent;
Wie I.eipz’ger Lerchen spießt ich eure Krieger,
Und Kerle drunter wie ein Hund vor ’n Groschen,
Nach beßrem Futter trägt mein Schwert Verlangen,
Wohlan, zieh deinen Krötenspieß von Leder.
Kent: Grünspecht, dein letztes Stündlein ist gekommen;
Doch will ich dich nach deiner Wahl tranchieren,
Liebst du das Köpfen oder Bauchaufschlitzen?
Coserow: Großmaul, nimm das.
Kent fällt.
Kent: Ich hab genug; er führt ’ne gute Klinge.
Coserow: Der Lümmel wäre zahm!
Nun schaff mir, Glück, den König noch vors Messer,
Und Land und Tochter nenn zugleich ich mein.
Cosrow ab.
König Tier. Auf der Flucht: Der Adel meines Landes ist gefallen,
Die Heringspacker geben sämtlich Pech,
Hier ruht die Blum der Ritterschaft im Blute,
Hier ruht mein Kent, und Falstaff neben ihm - Ihr Sarkophag - vielleicht ein Geiermagen,
Flieh - Tier - flieh schnell - dein Königreich ist futsch,
Und ach - dein Kind steigt in die Hochzeitskutsch.
Falstaff: In ’nen Geiermagen - ne, alter Sohn - so weit sind wir noch nicht - in ’nen Geiermagen? ne, da erlaub ich dir eher, mich einzupökeln und morgen mich zum Frühstück zu essen. Es bleibt dabei - Vorsicht ist der wahre Mut, Vorsicht und Ausreißen.
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