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Sonderheft 5, Theodor Fontane: Unveröffentlichte und unbekannte Gedichte Toaste und Verse 1838 bis 1896
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= ZA 1877), Professor und Direktor der Berliner Bau-Akademie, Tunnelname Schlüter, imEllora-Kreis wegen seiner KörperfülleDick genannt, Erbauer des Palais Borsig und des großen Frankfurter Theaters, erlebte nicht mehr die Vollendung seines Monumentalbaus, die Charlottenburger Technische Hochschule. I.ucae vertrat die Schinkelsche Richtung. Wilhelm Lübke, s. Anm. 35.

- 18 - Die Chevalifere, d. i. Emilie Zöllner, geb. Timm, Ehefrau des Fontane- freundes und späteren Geheimen Regierungsrates Carl Zöllner. Emilie Zöllner wurde am 20. August 1828 geboren und starb am 8. Juni 1924. Emilie Zöllner wchnte in den letzten Lebensjahren in Berlin-Grunewald, Rheinbabenallee 17.' Im Nebenhaus wohnte, derChevaliere in alter Freundschaft verbunden, der jüngste Sohn Theodor Fontanes: Friedrich, gen. Friedei.

- 19 s. Anm. 18.

- 2 ° - Karl Zöllner (geb. 12. Dezember 1821, gestorben 14. Juni 1897), Mitglied desRütli u. derEllora (Chevalier), Jurist, Sekretär der Preußischen Akade­mie der Künste, seit 1876 Nachfolger Theodor Fontanes. Zöllner wohnte in Pots­dam, Neuer Markt 11, später in Berlin, Schützenstraße 60 und Schöneberger Ufer 21.Mila ist Fontanes Ehefrau Emilie.

- 21 In England notiert. (Abschrift von Friedrich Fontane.)

- 22 -Immermann, d. i. der Tunnelname von Wilhelm v. Merckel (1803-1861). Das kinderlose Ehepaar v. Merckel (über Henriette v. Merckel s. Anm. 28) setzte sich stets für Th. F. und seine Familie ein. Absehr. im FA von unbekannter Hand, erste Strophe von Friedrich Fontane. Vergleich mit der Urschrift, die als Dauer­leihgabe der Universitäts-Bibliothek der Humboldt-Universität Berlin im Fontane- Archiv ist, zeigte keine Abweichungen. Th. F. befand sich in London und schickte das Gedicht zum Vorlesen an Bernhard von Lepel.

- 23 - Friedrich Eggers (geb. 27. November 1819, gestorben 11. August 1872) wird von Th. F. an seinem Geburtstag gefeiert. In der ersten Strophe ist eine politische Anspielung aüf den Sturz des Ministeriums v. Manteuffel. (Abschrift von Friedrich Fontane.) Th. F. widmete Friedrich Eggers inVon Zwanzig bis Dreißig einen Abschnitt und schilderte ihn, wie auch im vorliegenden Gedicht, im Freundes­kreise alsdie Seele der Sache, derjederzeit Rat wußte.

- 24 Theodor Fontane und seine Familie begingen das Weihnachtsfest 1858 in London. In einem unveröffentlichten Brief, den Emilie am 19. November 1853 aus London an Bertha Kummer schrieb und der sich im Fontane-Archiv befindet, teilte sie u. a. mit:Wir wissen noch nichts über unsere Zukunft, denken aber zu Ostern k. J. wieder in Berlin zu sein, möge es auch nur unter einigermaßen günstigen Verhältnissen sein, so kehren wir mit Freuden zurück . . . Th. F. traf bereits Mitte Januar 1859 in Berlin ein, die Familie folgte Anfang Februar, nachdem das Familienoberhaupt am 22. Januar 1859 im Hause Dessauer Straße 31, III, eine möblierte Wohnung gemietet hatte.

- 25 - Karl Friedrich Zöllner, späterer Regierungs-Baumeister, war der Sohn von Karl und Emilie Zöllner (s. Anm. 18-20). Das Gedicht charakterisiert in liebenswürdiger Art die Eigenschaften derEllorabrüder: Friede (s. Anm. 23), Irus (s. Anm. 35), Otto Wald (s. Anm. 32), Dick (s. Anm. 17), Noe! (s. Anm. 16). Schloß Trütz war eine nicht vollendete Dichtung von Karl Zöllner, der übrigens mit seinen Arbeiten nicht hervortrat.

- 26 Hinterlassene Notizen Friedrich Fontanes besagen, daß Emilie von ihrem Mann zwei Mäntel geschenkt bekam. Th. F., der .fast immer knapp bei Kasse war, scheint sich selbst über seineGroßzügigkeit gewundert zu haben. Der Vers liegt in der Handschrift von Emilie Fontane vor (Fait accompli = vollendete Tatsache).

- 27 - Bernhard von Lepel (1818-1885), TunnelnameSchcnkendorff, aktiver Offizier, war Fontanes Kompanieleutnant während seiner Militärdienstzeit beim Kaiser-Franz-Garde-Grenadier-Regt. Lepel war ein Platenschüler und verfaßte dieLieder aus Rom. Er führte den befreundeten Th. F. am 29. September 1844 in denTunnel ein. Im August 1858 unternahmen sie gemeinsam eine Schottland­reise. Lepel hatte Schweden besucht, die Reise war, im Gegensatz zurWallfahrt an das Grab Platens auf Syrakus, literarisch unergiebig. Im Fontane-Archiv werden als eine Dauerleihgabe der Universitäts-Bibliothek Berlin einhundertzwei- undachtzig Briefe Fontanes an Lepel aufbewahrt.

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