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1691 = Neue Nr. 3244 (1938) Kremmen / geolog. und agronom. ... bearb. durch Th. Schmierer ...
Entstehung
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Alluvium 19

IV. Alluvium

Die Ablagerungen des Alluviums sind nach dem völligen Abschmelzen des Inlandeises entstanden; sie bestehen einesteils aus sandigen, und zwar vorwiegend feinsandigen, und aus humosen Bildungen. Man kann die in unserem Gebiet vorkommenden allu­vialen Bildungen einteilen in:

kalkfreie humose Bildungen: Torf und Moorerde;

kalkhaltige humose Bildungen: Moormergel und Wiesen­kalk;

sandige Bildungen: Flußsande und sandige Absätze der stehenden Gewässer;

tonige Bildungen: Wiesenton;

Gemischte Bildungen: Abschlämmassen;

Grund wasserausscheidungen.

Torf

Unter den kalkfreien humosen Bildungen ist der Torf das völlig sandfreie Humusgestein, das sich in stehenden Gewässern und auf alluvialen Flächen früherer Zeit, als der Grundwasser­spiegel wesentlich höher stand, gebildet hat. Die Torfe sind aus­schließlich Flachmoortorfe. Sie sind beschränkt auf die Um­gebung einiger Seen und größerer Pfuhle und auf die tiefliegen­den Flächen in der Nähe der Wasserläufe. So werden z.B. die Havel zwischen Pinnow und Friedrichsthal und die Rinne des LehnitzGrabow-Sees(Blatt Oranienburg), der Ruppiner Kanal und Kremmener See(Blatt Kremmen), der Niederneuendorfer Kanal und der Muhrgraben(Blatt Marwitz) und der Havel­ländische Hauptkanal(Blatt Nauen) vielfach von den Torfflächen begleitet. Seit der umfangreichen Entwässerung durch die ge­nannten Kanäle ist in einer großen Zahl von Torfflächen, die offenbar in noch jüngerer Zeit weiter gewachsen sind, der Grund­wasserspiegel so weit gesenkt worden, daß diese Flachmoore jetzt abgestorben sind. Die Mächtigkeit aller dieser Torfbildungen ist nur gering, in der Regel unter 1 m, nur gelegentlich konnte der Torf mit dem 2-m-Bohrer nicht durchbohrt werden. Außer an den genannten Entwässerungsgräben findet sich Torf noch an manchen Pfuhlen des Glien bei Marwitz, Eichstädt, Perwenitz und in dem Rinnengewirr zwischen Vehlefanz und Schwante (Blatt Marwitz und Kremmen) und in weiter Verbreitung in dem breiten Tal auf Blatt Nauen.

Durch das Entwässerungssystem des Havelländischen Haupt­kanals sind die meisten Torfflächen heute derart trockengelegt, daß eine Neubildung von Torf kaum mehr möglich ist. Ab­seits der Entwässerungsanlagen, z. B. in der Gegend von Paaren, findet noch heute Neubildung von Torf statt.

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