Alluvium 21
flächenwässer entstammt dem Geschiebemergel. Kalkabscheidende Charaarten wachsen heute noch in vielen der kleineren Entwässerungsgräben unseres Gebietes.
In dem trockenen Sommer 1928, in dem die Kartierung des Blattes Marwitz für die zweite Auflage ausgeführt worden ist, konnte man in den meisten Fällen diejenigen Stellen, an denen im Untergrund Wiesenkalk vorhanden war, schon von weitem daran ‚erkennen, daß diese Flächen als polsterartige Erhöhungen aus der Wiesenfläche hervortraten und außerdem dadurch ausgezeichnet waren, daß das Gras hier deutlich heller gefärbt erschien, weil sehr viel mehr Blätter und Stengel wegen der Trockenheit vergilbt waren. Diese Erscheinung war besonders östlich von den Pausiner Rohrwiesen, dort, wo das Wort Upstall in der Karte steht, deutlich. Die Kalk im Untergrund führenden Flächen treten sogar vielfach als deutliche terrassenartige Flächen aus dem Wiesengrund hervor, besonders z. B. an den Düneninseln am Friesenberg und am Apfelhorst nördlich von dem Niederneuendorfer Kanal. Das darf wohl so erklärt werden, daß nach der Senkung des Grundwasserspiegels durch die Entwässerungskanäle während der Austrocknung die moorigen Bildungen stärker in ihrer Mächtigkeit zusammensanken als diejenigen Flächen, wo Kalk im Untergrund vorhanden ist.
Sand
Die sandigen Bildungen des Alluviums finden sich überall in den großen alluvialen Austiefungen unter den moorigen Bildungen bzw. unter dem Wiesenkalk oder unter dem Torf der Pfuhle und Seen.
Sandige Bildungen des Alluviums waren auf den Karten der ersten Auflage der Blätter in größerem Umfange eingetragen. Da aber heute keine Wasserläufe mehr vorhanden sind, die etwa noch eine wesentliche Umlegung des Talsandes bewerkstelligen könnten, so sind auch Alluvialsandflächen an der Oberfläche in der zweiten Auflage nicht mehr ausgeschieden worden. Alluvialsand ist nur, einem alten Brauch folgend, im Untergrunde von alluvialen Humusbildungen, also von"Torf, Moorerde und Moormergel dargestellt worden; er ist dann stets die oberste Zone des Talsandes.
Als humose Rinde auf älteren sandigen Sedimenten im Bereich des Blattes Nauen wurde ein Gestein bezeichnet, bei dem der: Sand wesentlich verherrscht; der Sand ist dann aber durch die Humusbestandteile intensiv dunkelbraun bis schwärzlich gefärbt. und erhält eine ausgesprochene Krümelstruktur. Auf der Karte wurden die kalkfreien Flächen von den kalkhaltigen