Teil eines Werkes 
[Neue Nr. 3343] (1938) Nauen / geogn. bearb. durch F. Behrend ..
Entstehung
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Beschreibung der Böden auf den einzelnen geologischen Formationen 147

weilen ist beispielsweise die Eiche, wenn auch nur als schwaches Holz, in den Kiefernbeständen zu beobachten. Der Bodenentwick­lung würde es sehr zuträglich sein, wenn der JLaubholzanteil auf den Dünen erhöht werden könnte.

Kleine, vielfach flache Dünenflächen finden wir in der Niederung, so daß oft im 2 m-Profil das Grundwasser steht. Wenn der Dünensand an sich auch schlechter ist als die"Talsande, so gelten doch für diese Dünensande mit wechselndem Grundwasser­stand dieselben Gesichtspunkte, die für die Talsande mit Grund­wassereinfluß herausgestellt wurden. In erster Linie trifft das für die Gebiete mit einem Grundwasserstand von 0,81,3 m zu. Steht das Grundwasser tiefer als 1,5 m, so soll man, wenn irgend möglich, von der Beackerung solcher Flächen absehen und sie Forstkulturen überlassen, die das Grundwasser in dieser Tiefe ausnützen können. Beispielsweise werden im nordwestlichen Teile des Blattes Nauen flachgelagerte Dünensande über Talsand mit einem Grundwasserstand von etwa 1,72,2 m beackert, weil Mangel an besserem Ackerland besteht. Sie sind schwach humos und der Verwehung stark ausgesetzt. Es wäre hier zu. erwägen, statt dieser schlechten Sandböden einen Teil des Grünlandes auf Moorerden umzubrechen und zu beackern, trotz der Gefahr, die . die klimatischen Verhältnisse dieser Böden in sich schließen.

Oftmals, besonders auf Blatt Marwitz, finden wir die Über­

lagerung von Dünensand auf Geschiebemergel(Se) m

Diese Böden befinden sich im Zustand des schwach gebleichten rostfarbenen Waldbodens mit dürftiger Krume. Dünensand ergibt immer einen schlechten Ackerboden, selbst wenn der Geschiebe­mergel bereits in einer Tiefe von 50 cm ansteht. Es ist schwierig, diese Sande mit Humus anzureichern, sie bindiger zu machen, sie werden stark durchwaschen, sie verlieren daher rasch die zugesetzten Nährstoffe, trocknen sehr schnell aus und sind der Verwehgefahr stark ausgesetzt. Nur in dem Falle, wo der Ge­schiebelehm in 0,51 m Tiefe liegt, ist ein günstigerer Wasser­haushalt und eine Nährstoffreserve für die Pfanzen gegeben, deren Wurzeln in der Hauptvegetationszeit diese Tiefe bereits erreicht haben. Steht der Lehm jedoch tiefer an, so erreichen die Pflan­zenwurzeln einjähriger Pflanzen meistens den wertvollen Unter­grund nicht im entscheidenden Augenblick. Diese Flächen über­läßt man besser den Baumarten, die den Untergrund nutzbar machen können. Sogar anspruchsvolle Laubhölzer, wie Eiche und Rotbuche, können hier gutes Holz liefern, wenn man ihnen durch geeignete Pflege über das Jugendstadium hinweghilft, bis sie die Reserven des Untergrundes erreicht haben.