Teil eines Werkes 
Neue Nr. 3245 (1938) Oranienburg / geogn. bearb. durch Th. Schmierer ..
Entstehung
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4 Lage und geologischer Bau des Gebietes

Toteises zu deuten sind. Hierher gehört die breite Fläche nord­westlich und südlich von Germendorf sowie die kleineren Sand­flächen auf dem Glien und die große Sandfläche des Oranien­burger Forstes, die weit auf die Nachbarblätter Wandlitz, Hennigsdorf und Schönerlinde übergreift. Beiden Hochflächen sind auch Absätze von Stauseen gemeinsam, deren Ränder zu­weilen sehr unscharf sind, so daß angenommen werden muß, daß sie durch Eis aufgestaut worden sind. Ein solches Staubecken ist das von Wensickendorf, dessen Westrand südlich von Schmachtenhagen auf Blatt Oranienburg liegt. Erst nach dem Abschmelzen des Toteises entstand dann. nördlich von der Oranien­burger Chaussee eine schmale, jetzt durch Dünen teilweise über­deckte Verbindung zwischen dem Stausee und dem Haupttal. Auffälligerweise hat die offenbar glazial angelegte Bäke nicht diesen bequemen Weg gewählt, sondern hat sich, durch His­‚massen abgelenkt, auf eine Strecke von 1/» km Länge eine tiefe Schlucht durch das heute größtenteils verdünte Plateau genagt. Ein anderes Staubecken liegt auf dem Glien auf Blatt Kremmen. Endlich sind noch subglaziale Schmelzwasserrinnen, die osartige Bildungen erzeugt haben, beiden Hochflächen gemeinsam, z.B. das Briesetal und das Bogen- und Papenluch östlich von Borgs­dorf(Blatt Oranienburg).

Gegenüber der ersten Aufnahme hat die Neuaufnahme zu der Erkenntnis geführt, daß die Unterscheidung zweier durch Sande getrennter Geschiebemergel künstlich ist, daß in diesem Gebiet an der Oberfläche mur die Ablagerungen. der letzten oder Weichseleiszeit vorhanden sind. An den Rändern des Plateaus kommen stellenweise Sande vor, die zwei Geschiebemergelbänke der letzten Vereisung trennen. Es sind aber mehrfach Tone und Sande erbohrt worden, die den jüngsten Geschiebemergel unter­lagern; da aber nicht feststeht, ob sie der letzten oder der vor­letzten(Saale-) Eiszeit angehören, sind sie auf der Karte als dh oder ds unbestimmten Alters bezeichnet worden.

Die Talsande sind im Gegensatz zu den Hochflächensanden, die Geschiebe bis zur Faustgröße führen, immer vollständig ge­schiebefrei. Es ist daher oft schwer, die Talsande von flachen Dünenanwehuhgen zu unterscheiden und sie gegen solche ab­zugrenzen. Ebenso schwer ist die Entscheidung, ob flache Sand­rücken in den alluvialen Niederungen, beispielsweise im Schleuener Luch nördlich vom Ruppiner Kanal(Blatt Kremmen) oder auch nördlich von dem Nieder-Neuendorfer Kanal(Blatt Marwitz), als Talsandinseln oder als im Moor ertrunkene. Dünen aufzufassen sind. Beide Vorkommen sind vorläufig als Dünen dargestellt worden, da sie sich an zweifellose Dünenzüge an­schließen. Dagegen ist die schmale, langgestreckte Sandzunge,