Teil eines Werkes 
Neue Nr. 3245 (1938) Oranienburg / geogn. bearb. durch Th. Schmierer ..
Entstehung
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Lage und geologischer Bau des Gebietes 5

die sich zwischen Kremmen und dem Kremmener See aus dem Moor erhebt, nicht als Fortsetzung des gewaltigen Dünenzuges aufgefaßt worden, der sich vom Forsthaus Kremmen über das ganze Blatt erstreckt. Auch im Bereich des Glien sind Talsande ausgeschieden worden, die oft schmale Depressionen bilden. Auf der ersten Karte sind solche schmalen Sandrinnen als mit Ab­schlämmasse erfüllt dargestellt worden. Da es sich um reine Sande handelt, die oft in weniger als 2 m Tiefe von Geschiebemergel unterlagert werden, und da terrassenförmige Aufschüttung an ihnen unverkennbar ist und sie auch unmerklich in echte Tal­sande übergehen, sind sie jetzt noch zum Talsand gerechnet worden.

Die Dünen spielen eine große Rolle, sie überdecken sowohl die Greschiebemergelhochflächen und deren Sande als auch Tal­sande und treten auch in den alluvialen Niederungen auf. Ein Blick auf die Karte genügt, um die engen Beziehungen zwischen den großen Dünenzügen und den benachbarten Moorerdesenken und den Talsandinseln erkennen zu lassen. Alle diese Bildungen sind ostwestlich gestreckt; man erhält den Eindruck, daß die Dünensande durch Westwinde aus den Talsandebenen heraus­geweht worden sind und daß die dadurch entstandenen Ver­tiefungen im Talsandgebiet später vermoort sind. Daraus ergibt sich auch, daß die breiten terrassenartigen Flächen, aus denen die Dünen herausgeweht sind, älter als diese sein müssen. Da die Dünen aber der ältesten borealen Periode des Alluviums an­gehören, müssen die Sandflächen dem Diluvium angehören. Trotz­dem die Sandflächen wegen des hohen Grundwasserstandes viel­fach stark humifiziert sind, müssen auch solche Sande im Gegen­satz zu der Darstellung der ersten Auflage an vielen Stellen als Talsande angesprochen werden. Im Krämerforst auf Blatt Mar­witz und auch an vielen anderen Stellen zeigen die Dünen oft ausgezeichnet die Bogenform. In den tiefen Einsenkungen zwi­schen den Schenkeln der Bogendünen ist der Geschiebemergel im Krämerforst häufig schon in weniger als 2 m Tiefe zu er­reichen, worauf wohl das gute Gedeihen der Eichenbestände zu­rückzuführen ist.

° In der atlantischen Periode des Alluviums haben nach dem Auswehen des Dünensandes die Senken der Talsandflächen zu­nächst trocken gelegen, sind dann aber unter Wasser gesetzt und mit kalkigen, humosen und sandigen Ablagerungen aufgefüllt worden. Kalkige Bildungen finden sich vor allem in der Umran­dung der Geschiebemergelhochflächen unter Torf, Moorerde oder Moormergel; sie haben eine Mächtigkeit von wenigen Zentimetern bis 1/2 m. Die kalkigen Bildungen dürften Mischbildungen aus Absätzen kalkhaliger Quellen und aus solchen kleiner Tümpel