‘10 Blatt Rüdersdorf
seichten Meeres an diesem Orte. Gerölle von Kalk im Gestein der untersten Schichten zeigen ebenfalls Brandung und Angriff auf den älteren Muschelkalk an. Überreste der Myophorienschichten sind zurzeit noch in der Nähe des Kriensees aufgeschlossen.
Vom Glaukonitkalk findet man nur noch einige lose‘ Blöcke im alten Krienbruch. Es ist ein fester, hellgrauer oder gelblicher Kalk mit Flasern von erdigem Glaukonit, sowie mit Einschlüssen oolithischer Kalkkörner, die von Glaukonit überzogen sind. An Fossilien sind Velopecten Albertii Goldf. und Lima striata Schl. häufig, EnerinitenStielglieder(Trochiten) dagegen selten.
Die Nodosenschichten, harte Kalksteinplatten mit mergeligen Zwischenlagen, wurden früher am Ost- und Westende des Krienberges abgebaut, sind jetzt aber verschüttet. Aus ihnen sind Pecien discites Schl., Velopeeten Albertii Goldf., Lima striata Schl., Placunopsis ostracina Schl., Myophoria simplex und pes anseris Schl. und Ceratiles nodosus Schl. zu nennen.
D. Keuper
Die auf den. Muschelkalk folgende Keuperformation, die als Steppen- und Lagunenformation in mancher ‚Hinsicht dem Röt ähnelt und: sozusagen die durch das Muschelkalkmeer unterbrochene KEntwicklung desselben fortführt, geht bei Rüdersdorf nirgends zutage aus, ist aber sowohl auf dem Südflügel wie auf dem Nordflügel des Gebirgssattels mehrfach erbohrt worden, hier durch die"Tiefbohrungen II, V und VII, dort durch VIII und IX sowie die Bohrung 17 westlich vom Bahnhof. Es sind dabei die Schichten des Unteren und Mittleren Keupers mit Sicherheit festgestellt, in Bohrung V auch eine vielleicht zum Oberen Keuper(Rät) gehörige Schicht.
Der Untere Keuper(ku) besteht ‚aus etwa 30 m bläulich- und grünlichgrauen Schiefertonen, Mergeln und Sandsteinen mit einem braunkohlenartigen, etwa einen ‚halben Meter starken-Flöz von»Lettenkohle« nahe der Basis. An ‚Fossilien zeigen sich Myophoria yes anseris und Goldfussi, sowie Gervilleia socialis.
Der Mittlere Keuper(km) rechtfertigt auch bei Rüdersdorf seine Benennung»Gipskeuper« durch die HEinschaltungen von Gipsbänken zwischen seinen insgesamt wohl 120 m mächtigen roten, grauen und grünen Tonmergeln. Auch Steinmergelschichten sind beobachtet, selten dagegen Sandsteine.
Ob der über ihm in Tiefbohrung V bei 135—175,6 m Tiefe durchsunkene.»schwarzgraue Glimmerton mit Sandstein und Schwefelkieskörnern« zum Rät oder zu einer jüngeren Formation gehört, ist nicht aufgeklärt.|
) E. Tertiär. ist anstehend nur aus einer ‚Bohrung westlich vom Nordende des Bahnhofs Rüdersdorf in‘ Gestalt einer‘ 6 m mächtigen. Schicht von mitteloligocänem Septarienton mit Nucula Chastelii Nyst bekannt. Der Septarienton:(kom) liegt in 39,8 m Tiefe unter Diluvium und auf Mittlerem Keuper.