Das Diluvium 15
Endmoränen(0G)) In der Gegend, auf die der Os hinzielt, und in der zu einer ge
wissen Zeit der Eisrand der jüngsten Vergletscherung sowie ein mäch
tiges Gletschertor sich befunden haben müssen, liegen beiderseits des Flakensee-Endes bedeutende Anhöhen aus Kies, Sand und Steinen, die unverkennbar den Charakter von Endmoränen tragen. Auf der Ostseite sind das die Kranichsberge, die an Höhe und Gestalt der mächtigen Endmoräne der Müggelberge nahe kommen; auf der Westseite ist es der niedrigere, von Düne überwehte Eichberg. Dieser ist durch eine etwa 30m, tiefe Kiesgrube schön erschlossen. Der innere Bau des Eichberges ist recht eigenartig. Man sieht gegenwärtig in der Grube geschichtete, mittelkörnige Sande, Kiese mit Geröllagern und drei verschiedene, je etwa 2—3m mächtige, an- und abschwellende Ge schiebemergelbänke. Sämtliche Schichten fallen von SSW nach NNO ein, und man hat den Eindruck, als ob das letzte Inlandeis von NNO her die Moränenbänke auf die Schichtmassen in dreimaliger Wiederholung. hinaufgeschoben habe. Übrigens finden sich außer nordischen Geschieben auch manche. Muschelkalkblöcke darin, und einige Kiesbänkchen strotzen von verschwemmten Paludinenschalen. In den Gruben werden Sand, Steine und vor allen Dingen Kies gewonnen.
Der Talsand(das)
ist ein Absatz der ungeheuren Schmelzwassermassen, die sich im Warschau-Berliner Urstromtal von weither sammelten. Die Bildung dieses Tales bietet noch mancherlei Rätsel. In die große, zwischen den Höhenlinien von 40 und 35 m ausgedehnte Sandebene sind Einsenkungen verschiedenen Umfangs und verschiedener Tiefe verteilt, die Seen, Moorwiesen und Wasserläufe beherbergen. Nur wenige sind ausgeprägte jüngste Erosionsrinnen, wie z. B. das Löcknitztal oberhalb Fangschleuse. Der von etwa 5m hohen Uferhängen eingefaßte Flakensee ist offensichtlich durch den Erguß der vom Stienitzsee herkommenden Schmelzgewässer in das Urstromtal vorgeformt und während der Ablagerung des Talsandes offen gehalten. Ob. man aber den 25m tiefen Peetzsee und den fast 21 m tiefen Werlsee sowie den Priester-, Heidereuter- und Wugatzsee als Kolke eines alten Stromlaufs in der Richtung des Urstromtales auffassen soll, oder ob. man in ihnen ebenso wie im Dämeritzund Müggelsee wassergefüllte Einsenkungen des Bodens über versandeten, spät geschmolzenen Inlandeis-Platten zu erblicken hat, ist fraglich. Übrigens ist der Dämeritzsee und in geringerem Grade auch der Müggelsee nur ein Überrest ehemals größerer, aber zu Torfwiesen gewordener Wasserflächen.
Die Hauptmasse des Talsandes ist ziemlich feinkörnig und frei von Steingeröllen. Es finden sich aber auch Gebiete mit kiesiger Beimischung, z.B. die Gegend südlich, der Löcknitz im Südostviertel des Blattes. Auch’ treten in Tiefen von 2-—"7 m ‚unter(dem Talsand gröbere, an Steingeröll und ‚Kies oft sehr reiche Sandschichten auf, die teils als Rückstände erodierter älterer Diluvialschichten, teils als unmittelbar bei der Eisschmelze verwaschenes Moränenmaterial der letzten Inland