Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 45, Blatt 33 [Neue Nr. 3548] (1922) Rüdersdorf / Unter benutzung der Eck'schen und Orth'schen Aufnahmen im N. O.-Viertel geognostisch und agronomisch aufgenommen und revidirt durch F. Wahnschaffe und E. Zimmermann
Entstehung
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Das Alluvium 47

Torf

Die Torflager unseres Gebietes haben sich in der Alluvialzeit teils in den durch Eisgewässer geschaffenen rinnenförmigen Seebecken, teils in den flachen Niederungen des Geländes gebildet und nament­lich in den ersteren recht bedeutende Mächtigkeiten erreicht. Der Anfang des Verlandungsprozesses in den Seerinnen war meistens ein Bodenabsatz von Faulschlamm oder Wiesenkalk:; dann konnte im Flachwasser die Ufervegetation Fuß fassen, und die Bildung des Flachmoortorfes(tf) begann. In den vertorften Seemulden um Rüdersdorf herum findet man Moormächtigkeiten ‚bis mehr als 4m. Auch die vielgestaltige, schmale Löcknitzniederung im südöstlichen Blattwinkel ist eine verlandete Seerinne, durch die sich jetzt das Flüß­chen windet. Unter der 2-2,5m mächtigen"Torfdecke findet man dort überall Wiesenkalk, dessen Mächtigkeit nicht festgestellt ist.

In den großen, jetzt von der Spree durchzogenen Niederungen, die sich an den Dämeritz- und Müggelsee anschließen, ist der /Torf nicht so mächtig wie in den engen Rüdersdorfer Mulden. Er wird meistens in Tiefen zwischen 1 und 3m von Sand unterlagert. Der Boden dieser Niederungen ist also flach und ziemlich eben.

In nährstoffarmem Sumpfgebiet hat sich hie und da auch Moos­torf(at), wenn auch nicht in der ihm gewöhnlich eigenen Form des Hochmöoors entwickelt. Er kommt z. B. in der Umgebung der Krummen Laakein der Forst südlich von Rahnsdorf vor.

Moorerde(ah) ist eine unreine, zumeist sandhaltige Moorbildung von geringer Mäch­tigkeit(26 dm).) . Diatomeenerde(ai) wurde in unreiner, mooriger Beschaffenheit und etwa 90cm Dicke unter durchschnittlich 2 m Torf an der Ostseite der Mündung der Spree in den Dämeritzsee erbohrt. Wiesenkalk(ak) ist bereits. bei der Moorbildung erwähnt: Er findet sich am reinsten unter dem Torf an der oberen Löcknitz; seine größte Mächtigkeit (von 816,2.m unter Eıdoberfläche) zeigte er im TiefbohrlochI neben dem Kesselsee.|| Alluvialer Sand(as) findet sich als junge Flußanschwemmung an der Spree und deren ehe­maligen Verzweigungen, z.B. der Pelzlake, sowie an den Ufern der Seen, z.B. am Gr. Müggelsee, wo er durch die Wellen aus dem Tal­

sand der Ufer ausgewaschen ist. Abschlämm-Massen(«)

sind die unreinen,. meist mit Humusteilchen vermengten Bodenmassen,

die am Grunde kleiner Tälchen und Schluchten liegen oder in. den

Falten des Geländes durch Regengüsse, Abpflügen der Abhänge und

andere kleine Umlagerungsvorgänge zusammengeführt sind.

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Blatt Rüdersdorf