Bergwirtschaftliches und Bodenkundliches 19
keit noch um einige Prozente übertreffen sollen. 1kg gebranmter Rüdersdorfer Kalk liefert 2,481 Kalkteig mit nur 0,24 vH kleinkörnigen oder pulverigen»Krebsen«.
Folgende,. von der Staatlichen Berginspektion freundlichst zur Verfügung gestellte Ziffern geben einen Überblick über die Erzeugung vor und nach dem Weltkriege:
; 1913 1922 Erzeugung von rohem Kalkstein.... 517000 ebm 369 910 cbm »» gebranntem Kalk.... 49875 t 83 850 t Einnahme aus dem rohen Kalkstein.. 1381828 M 648 423 106 M »»>» ‚gebrannten Kalk.. 27625535» 1558768398» Zahl der Beamten und Angestellten 81 23 A.» Arbeiter... N 969 599
Der Versand an rohen Kalksteinen auf dem Wasserwege im Jahre 1922 betrug 218762 cbm, derjenige auf dem KEisenbahnwege 40626 cbm.
Die Erzeugung im Steinbruchsbetrieb wird in Zukunft dadurch etwas beeinträchtigt erscheinen, daß die Zementfabriken zunächst die schon genannten gewaltigen Halden für ihre Zwecke abbauen.
4. Bodenkundliches
Seit A. Orths Darlegung der agronomischen Verhältnisse des Nordostviertels von Bl. Rüdersdorf in seiner Studie»Rüdersdorf und Umgegend«(Abhandl. z. geolog. Spezialkarte v. Preußen, Band II, Heft 2, Berlin 1877. Geolog. Landesanstalt) hat sich das landwirtschaftliche Interesse mehr auf die übrigen"Teile des Blattes verschoben. Auch hat sich die bodenkundliche Erkenntnis mannigfaltig weiter entwickelt; an dieser Entwicklung haben die Arbeiten des bodenkundl. Laboratoriums der Geol. Landesanstalt nicht unerheblichen Anteil. Man findet das Wichtigste darüber in R. Ganssens Abhandlungen: Die Bedeutung der Nährstoffanalyse in agronom. und geognostischer Hinsicht(Jahrbuch d. Preuß. geol. Landesanstalt XXIIL, 1902, Heft 1); Die Charakterisierung des Bodens nach der molekularen Zusammensetzung usw.(Internat. Mitteil. f. Bodenkunde, Bd. III, Heft 6); Kann man die Düngebedürftigkeit des Ackerbodens auf Grund des Salzsäureauszuges erkennen?(Mitteil. aus den Laboratorien der Preuß. Geol. Landesanstalt, Heft 1).
Hier seien deshalb nur einige kurze bodenkundliche Bemerkungen gemacht.
Der Lehm- bezw. lehmige Boden ist der wertvollste Boden der Gegend; strenge Lehm- und Tonböden fehlen so gut wie ganz, und gerade der so leit verbreitete lehmige Sandboden mit Lehmuntergrund, dessen Tonteilchen bei rationeller Düngung fast allein den Nährstoffwechsel zwischen Boden und Pflanze besorgen, gilt als der ertragsicherste Boden. Ein deutlicher Kalkgehalt findet sich auch in den Lehmböden im allgemeinen erst in Tiefen, die den Anbaupflanzen(ausgenommen tiefwurzelnde Bäume) nicht erreichbar sind. Der Kalk der Krume ist meistens an Silikate gebunden; deshalb