10 Geognostisches.
Diluvialthonmergel, eine fast steinfreie thonig-kalkige Ablagerung, ist in einem Handbohrloche in der Nähe der»Ruh« bei Haeckelberg beobachtet. An jenem Fundpunkte ist der Thon merkwürdiger Weise bis auf 2 Meter, kalkfrei und würde daher für technische Zwecke besonders zu empfehlen sein. Ausserdem wurde der Thonmergel nur noch in einem Tiefbohrloche nahe der Ziegelei von Sydow angetroffen.
Diluvialmergelsand, ein äusserst feiner, kalkreicher und nur wenig thonhaltiger Sand kommt, wie es scheint, in grösserer Ablagerung nördlich Trampe vor, nahe am Brunnengraben. Da dieser Sand häufig als Begleiter des Diluvialthonmergels auftritt und deshalb auch»Schlepp« genannt wird, so ist es möglich, dass man hier in grösserer Tiefe den Thon auffinden kann.-Ferner ist der Mergelsand nahe am Gute Beerbaum beobachtet, augenscheinlich als mächtige Bank südlich vom Melchower Kirchhofe und in dünnen Streifen am Abhange zur Wiese in der Nähe der Unterförsterei Melchow.
Der Untere Diluvialsand tritt innerhalb des vorliegenden Gebietes nur auf einigen Flächen ohne dünne Decke vom Oberen Diluvium auf.
Er ist ein Quarzsand, welcher bis zu 16 pCt. Feldspath(daher auch»Spathsand« genannt) und Körner von nordischem Gneiss, Granit und dergl. enthält. Der Quarzgehalt steigt stets mit dem Feinerwerden des Kornes. In grösserer Tiefe ist der Untere Sand kalkhaltig, wenn auch dieser Kalkgehalt nur 1 bis 2 pCt. bei mittleren Korngrössen beträgt. Der Kalkgehalt des Spathsandes verhält sich umgekehrt, wie der Quarzgehalt des Sandes. Je gröber der Diluvialsand ist, desto reicher ist er an Kalk und je feiner, desto ärmer. Da dieser Kalkgehalt oft als Unterscheidungsmerkmal bei feinen Sanden des Diluviums gegenüber solchen des Tertiärs von Wichtigkeit wird, so ist derselbe, wenn auch sehr gering, doch wohl zu beachten. In den Aufschlüssen sieht man eine deutliche, oft discordante Schichtung, welche durch Sonderung der gröberen und feineren Körner entstanden und als»Driftstructur« bezeichnet worden ist.