Teil eines Werkes 
[Neue Nr. 3248] (1882) Sect. Grünthal : [geologische Karte] / geognost. u. agronom. aufgen. durch E. Laufer 1882
Entstehung
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12 Geognostisches.

Nonnenfliesses, welche durch das Unterwaschen vermittelst des kleinen Gewässers häufig entstanden sind, dieselbe gelbgraue Fär­bung wie der Obere Mergel, wohl aber ist er reicher an Geschieben, besonders an Feuerstein und Kreide. Damit steht auch. der hohe Kalkgehalt von 36,8 pCt. in Verbindung, welcher von dem Unteren Geschiebemergel der Berliner Gegend nur selten erreicht wird. Am frischen Aufschlusse bemerkt man ferner die gerade für diese Schicht bezeichnende parallelepipedische Absonderung. Auf diesen Absonderungsflächen ist brauner Eisenocker abgesetzt. Die Proben des Unteren Mergels aus den Tiefbohrungen bei Sydow, welche bis auf 50 Meter anscheinend nur diluviale Schichten erreicht haben, waren meist grau oder braun gefärbt, welche Farben diesem Mergel aus grösserer Tiefe auch anderwärts eigen sind.

Das Obere Diluvium.

Das Obere Diluvium wird von dem Oberen Diluvial- oder Geschiebemergel und dem Oberen Diluvialsand oder Decksand gebildet.

Der Obere Geschiebemergel erlangt im Gebiete des Blattes Grünthal eine grosse Verbreitung, zumal er auch unter grossen Flächen des Decksandes(Geschiebesandes) als Liegendes vorhanden ist. Von diesem Sande ist er in nordwest-südöst­licher Richtung überlagert worden, so dass fast alle Einsen­kungen übersandet wurden, während die höher gelegenen Partieen von jener Decke frei blieben. Vereinzelt kommen aber auch auf Erhebungen des Terrains, so z. B. bei der Sydower Mühle, Ueber­lagerungen des Mergels durch den Decksand vor.

Der Obere Mergel ist ein lehmig- kalkiges Gebilde mit grö­berem sandigen und grandigen Materiale. Wie sich aus den später folgenden Analysen ergiebt, so enthält er etwa 3 bis 4 pCt. Grand, 60 bis 62 pCt. Sand und 35 bis 36 pCt. thonhaltende Theile (Körner unter 0,05 Millimeter Durchmesser). Sein Kalkgehalt wurde 7,8 pCt. bei 10,5 pCt. gefunden.

Bezeichnend ist für den Oberen Mergel gerade in dieser Gegend das Auftreten von, mehrere Kubikfuss grossen, Geschieben, deren Zahl zuweilen ungemein gross wird, so z. B. nordwestlich