Teil eines Werkes 
[Neue Nr. 3248] (1882) Sect. Grünthal : [geologische Karte] / geognost. u. agronom. aufgen. durch E. Laufer 1882
Entstehung
Seite
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Agronomisches.

Der Lehm- beziehungsweise lehmige Boden

gehört auf Blatt Grünthal fast ausschliesslich dem Oberen Dilu­vialmergel an, indem der Untere Mergel nur auf kleinen Flächen auftritt. Er ist die äusserste Verwitterungsrinde des gemeinen Diluvialmergels und daher auf den innerhalb der Karte mit öm und dm bezeichneten Flächen zu finden.

Der die Oberkrume bildende lehmige Sand ist trotz seines geringen, durchschnittlich nur 2 bis 4 pCt. betragenden Gehaltes an plastischem Thone, der im Ganzen zuverlässigste Ackerboden der Gegend... Es ist dies eben nur zum Theil eine Folge seiner petrographischen, neben dem plastischen Thon noch weitere, für die Pflanzenernährung directer verwerthbare feinerdige"Theile reichlich aufweisenden Zusammensetzung, seiner erwähnten Zugehörigkeit zu der, Wasser schwer durch­

vorwiegend aber Folge

lassenden Schicht des Diluvialmergels. Der an sich noch immer leichte, wenig bindende Boden bietet nämlich in Folge dieser Eigenschaft seines Untergrundes, des Lehmes und noch mehr des intacten Mergels selbst, den Pflanzen nicht nur, auch in trockenster Jahreszeit, eine entsprechende Feuchtigkeit, sondern die tiefer gehenden Wurzeln und Wurzelfasern finden hier zugleich einen

grösseren Reichthum an mineralischen Nährstoffen. Wird ihm durch Hinzuführung des in 1 bis höchstens 2 Meter Tiefe, wie S. 13 und S. 5 bereits erwähnt wurde, überall erreich­

baren intaeten Diluvialmergels einmal der ihm als Verwitterungs­rinde schon längst fehlende Gehalt an kohlensaurem Kalk wieder­gegeben, und der sehr geringe Thongehalt gleichzeitig erhöht, so lohnt er diese Mühe und Kosten, wie durch die Erfahrung hin­länglich ewiesen, reichlich und für eine ganze Reihe von Jahren ausreichend.

Der Sandboden.

Der lehmige Sandboden. Bei weitem geringwerthiger, als der eben besprochene lehmige Boden ist der lehmige Sand­boden, welcher blossen Resten des oberen Mergels, zuweilen auch dem Decksande angehört, indem oft die obersten 2 bis 3 Deci­

Blatt Grünthal. 2